#1 Warum Zinsen unser ganzes Leben im Keller bleiben werden

Der Wohlstandsbildner-Podcast mit Andreas Ogger an einem Sonntag, den der winterliche Nebel zukleistert, also an Fliegen, wie es geplant war, nicht zu denken ist. Umso schöner, sich mit ein paar spannenden Studien zu beschäftigen wie der wirklich aufsehenerregenden von Paul Schmelzing.

Paul Schmelzing forscht an der Universität Harvard, ja, Harvard, wofür wir doch vor Kurzem 40 Mio. Euro eingesammelt haben für den köstlich-lukrativen Club Deal. Dieser Paul Schmelzing hat etwas ganz Naheliegendes gemacht: Er hat die Zinsentwicklung vor allem in der westlichen Welt bis ins Jahr 1311 zurückverfolgt; bis dahin ist das nämlich lückenlos möglich, und er hat dabei festgestellt: Seit Jahrhunderten kennt die Entwicklung des Zinses nur eine Richtung – streng nach unten. Die Begründung dafür klingt plausibel:

Zins ist ja auch immer eine Risikoprämie – je riskanter es ist, dass ich mein Geld zurückbekomme, desto mehr Zins kann ich verlangen. Nun wird unsere Welt insgesamt gesehen immer sicherer und reicher, und wohl gerade, weil wir immer weniger Geld für Kriege aufnehmen müssen, sinkt der Zins dauerhaft. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, heißt es, ja bis zum Jahr 2100 wäre sogar ein Minuszins von 2% denkbar. Nun, diese Prognose halte ich für sehr ambitioniert, wer weiß, in welchem Zustand unser Geldsystem bis dahin ist – vielleicht gibt es ja gar kein Geld mehr wie in der beneidenswerten Vision von Gene Roddenberry, in dessen Star Trek-Geschichten Wirklichkeit ist, was heute schon möglich wäre: Dass Energie und die Versorgung der Menschen mit allem, was sie zum Leben benötigen, so günstig und reichlich vorhanden ist, dass niemand mehr dafür arbeiten muss. Deshalb ist auch Geld Tauschmittel nicht mehr nötig.

Für unsere und die nächsten drei Generation gilt auf jeden Fall: Auf bedeutend steigende Zinsen muss niemand hoffen, der zumindest ein bisschen ernst nimmt, was seriöse wissenschaftliche Forschung sagt. Stand heute wäre es ja schon ein Fortschritt, überhaupt aus der Minuszinsphase herauszukommen, und selbst das dürfte ein langer, zäher Prozess werden.

Für meine Anlage-Strategie im Rahmen der gesamten Wohlstandsbildner-Philosophie ist die Erkenntnis von dem Herrn Schmelzing überhaupt keine Erschütterung, sondern vielmehr Bestätigung. Dieser Notenbank-Wahnsinn mit dem Helikopter Geld, dem keinerlei Wert gegenübersteht und das deshalb auch alles Wertschaffende systematisch zugrunde richtet, dieser Wahnsinn muss irgendwann gestoppt werden. Und da die Menschen seit Jahren nicht dazu in der Lage sind, steuert das Leben selbst dagegen, und das bedeutet:

Wer sein Geld weiterhin der Zinswelt überlässt, einfach, weil es sich mit Finanzen nicht beschäftigen will, wird dafür bezahlen, mutmaßlich bis zum Rest seines Lebens und seine Kinder, wenn die auf die gleichen Pferde setzen, werden weiterhin bezahlen. Geld, das völlig leistungslose Erträge generiert, und nichts anderes sind ja Zinsen, wird immer teurer. Das meine ich mit: „Wer nicht investiert, verliert garantiert.“ Und wenn ich von Investieren spreche, ist klar, was ich meine:

Investitionen in plausible, gesellschaftlich hochrelevante Wertschöpfungsketten haben heutzutage nichts mehr mit Risikokapital zu tun, sondern sind schlichte Notwendigkeit, um unsere Gesellschaft zu erhalten – und das Geld dafür kommt immer mehr aus privater Hand, weil es sich die öffentliche nicht mehr leisten kann. Und die Renditen, was auch ohne Weiteres bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, waren schon immer attraktiv, und genau da spielt wahren Wohlstandsbildnern die heutige Zeit voll in die Hand:

Hohe Zinsen drücken die Erträge aus Wertschöpfungsketten. Niedrige Zinsen lassen Erträge ansteigen, und Minuszinsen – da weiß jeder bestehende Wohlstandsbildner genau, wovon ich rede – schaffen eine Fülle von interessanten Investment-Gelegenheiten wie selten zuvor und lassen die Erträge dafür – tja, wie soll ich sagen, um mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen – lassen die Erträge dafür in den schönsten Farben erblühen.

Finanzielle Bildung wird jedenfalls zu einem der wertvollsten immateriellen Güter überhaupt. Das war schon immer so und ich staune ja eh, dass sich das so langsam herumspricht, doch wer weiß: Vielleicht hilft ab heute eine Studie aus Harvard mit, das zu ändern.

Und wer dieses eigentlich so unterhaltsame, spannende Thema für sein eigenes Leben anpacken will, kann sich ja mal umschauen auf der Seite www.wohlstandsbildner.de/finanzseminar.

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