#122 Gesundheit trifft Geld

Dauer: 16:40

Shownotes

Ein kurzer, kontrastreicher Artikel über Ray Dalio:
https://finanzgorillas.de/ray-dalio-visionaer-finanzwelt-gruender-bridgewater-associates/

Drei faszinierende Bücher von ihm:

  • „Principles: Life & Work“ – Ein Bestseller, in dem Dalio seine Lebens- und Arbeitsprinzipien darlegt.
  • „Principles for Navigating Big Debt Crises“ – Eine Analyse großer Schuldenkrisen und ihrer Auswirkungen.
  • „The Changing World Order: Why Nations Succeed and Fail“ – Ein Werk über die Dynamik globaler Machtverschiebungen.

Das allgemeine Meldeportal der Bundesbank für außenwirtschaftliche Zahlungen:
https://www.bundesbank.de/de/service/meldewesen/aussenwirtschaft/elektronische-einreichung/ams

Von Muskelaufbau bis Meditation – was wirklich wirkt, auch im Portfolio.

Der Wohlstandsbildner-Podcast mit wertvollen Einblicken in ein langes, reiches Leben, in das Erfolgsgeheimnis eines Milliardärs, das in der Deutlichkeit noch kein anderer Scherreicher offengelegt hat, und in eine Ordnungswidrigkeit, die für Investoren sehr teuer werden kann.

Lange leben – biologisch und finanziell

Was mich fasziniert und begeistert, ist, wie sehr sich die neuesten Erkenntnisse der Gesundheitsforschung und die Prinzipien soliden Investierens ähneln. Und ich meine nicht oberflächlich. Ich meine im Kern.

Denn was sagen uns Ärzte, die sich im Rahmen des neuen, ganz großen Dings Longevity, also mit Langlebigkeit, beschäftigen? Dass es keine Abkürzungen gibt. Keine Pille, kein Gencode, kein Hightech-Zaubertrick, der uns garantiert gesünder alt werden lässt. Stattdessen zeigt uns die Forschung glasklar: Wer lange leben und vital alt werden will, der kommt an vier Dingen nicht vorbei:

Erstens: Krafttraining. Nicht stundenlanges Cardio, sondern gezielter Muskelaufbau. Besonders im Alter. Weil uns unsere Muskeln nicht nur bewegen, sondern auch schützen – vor Stürzen, vor Insulinresistenz, vor Altersabbau.

Zweitens: Tiefer Schlaf mit echter Regeneration. Weil das Gehirn im Tiefschlaf entgiftet, sich neu sortiert – und sogar gegen Alzheimer wappnet.

Drittens: Einfache Ernährung. Heißt: Weg mit dem Hochverarbeiteten, wozu auch Industriezucker gehört, und ran an das, was keine Verpackung braucht. Also ran an das, was die Oma schon als „Essen“ erkannt hätte.

Und viertens: Soziale Verbundenheit. Wer lacht, lebt länger. Wer echte Beziehungen pflegt, hat messbar bessere Entzündungswerte, ein geringeres Depressionsrisiko – und weniger Herzinfarkte.

Warum erzähl ich das hier als erstes Kapitel in einem Finanz-Podcast? Weil das alles 1:1 auf Vermögensaufbau übertragbar ist. Auch hier gilt: Keine Wundermittel, keine Abkürzung. Sondern klare Struktur, wiederholbare Prozesse – und Entscheidungen, die nicht immer sexy, aber wirksam sind.

Die Säulenstrategie ist das Krafttraining fürs Portfolio. Der planbare Cashflow sorgt für gesunden Tiefschlaf, denn Cashflow steht für Ruhe im System, mit der man dem Stress ungemütlicher Zeiten gelassenen begegnen kann. Und die Auswahl echter, substanzbasierter Investitionen in Infrastruktur, Agrikultur und gewerblichen Entwicklungsimmobilien – das ist nährstoffreiche Finanzkost, weil ganz zu Beginn der Wertschöpfungskette. Und wer Teil einer Investorengemeinschaft ist, erlebt in guten und besonders in schwierigen Zeiten, was soziale Bindung auch hier bedeutet: Austausch, Unterstützung, Perspektive.

Kurz gesagt: Langlebigkeit ist kein Zufall. Und Wohlstand ist es auch nicht. Gesundheit und Geld mögen wie zwei Welten aussehen, bestehen aber aus gemeinsamen Prinzipen: Baue auf das, was Bestand hat. Was wirklich wirkt. Und was dich ruhig schlafen lässt.

Ruhe statt Renditejagd: Warum Ray Dalio auf Meditation schwört

Dazu passt, was einer der erfolgreichsten Finanzmanager der Welt gesagt hat: „Nicht die Millionen-Deals oder die Harvard-Diplome haben mich erfolgreich gemacht – sondern?.“ Die Auflösung kommt gleich.

Ray Dalio – von ihm hatten wir es schon öfter hier, aber ich packe nochmals einen Link zu seiner Person in die Podcast-Beschreibung, zusammen mit drei Buchtiteln, die der Finanz- und Unternehmenswelt eine Menge Impulse gegeben haben. Dalio ist kein esoterisch entrückter Guru im Batikhemd mit Räucherstäbchen-Duft. Er ist ein knallharter, 16 Milliarden $ schwerer Hedgefonds-Manager, der seit 50 Jahren durch alle Krisen hinweg Milliarden erfolgreich managt – und der seit 50 Jahren durch alle Krisen hinweg meditiert! Daher lautet das komplette Zitat:

„Nicht die Millionen-Deals oder die Harvard-Diplome haben mich erfolgreich gemacht – sondern Meditation.“

Was er da beschreibt mit der Routine von zweimal 20 Minuten am Tag – das ist keine Flucht aus dem Alltag. Das ist eine Investition für ihn, und zwar eine Investition, um klarer und fokussierter durch die Welt zu gehen. Dalio zufolge steigert eine regelmäßige Meditationspraxis die Fähigkeit, das Richtige zu entscheiden, wenn andere kopflos werden. Und das ist natürlich nicht nur für Hedgefonds-Manager relevant.

Wer Vermögen aufbauen will, wer unternehmerisch denkt – der muss erkennen: Die größte Rendite kommt nicht aus dem Markt, sondern aus dem Kopf, und zwar aus einem klardenkenden und in sich ruhenden Kopf. Und genau da wirkt Meditation. Sie ist tägliches Rebalancing für den Geist.

Denn die wirklichen Risiken sind selten dort, wo alle hinschauen – Ukraine, Zinsen, Inflation, Trump. Die wirklichen Risiken sitzen im eigenen Denken und in Emotionen wie Gier und Angst. Und genau da bringt Dalio mit seinen Meditationssitzungen Ordnung und Struktur hinein, um mit diesen Emotionen, die er natürlich auch bei sich wahrnimmt, bewusst und konstruktiv umgehen zu können.

Oder um es etwas anders auszudrücken: Meditation ist wie ein innerer Bilanzstichtag. Nur nicht einmal im Jahr, sondern zwei Mal pro Tag. Und ob man nun Transzendentale Meditation übt wie Dalio oder auf andere Weise zur inneren Ruhe findet – das Prinzip bleibt: Wer sich regelmäßig bewusst aus dem Lärm der Welt herausnimmt, wird darin besser, das Wesentliche zu erkennen. Und das ist eine Fähigkeit, die im Vermögensaufbau unbezahlbar ist.

Klar, Meditation allein macht niemanden reich. Aber sie hilft dabei, die Dinge zu sehen, bevor sie jeder sieht, was schon mal eine bedeutende Voraussetzung für Reichtum sein kann. Und Meditation kann dafür sorgen, dass man nicht aus der Bahn fliegt, wenn es mal ruckelt oder auch, wenn es zu schnell mit Geld und Erfolg nach oben geht.

Fragt man also Ray Dalio nach dem Geheimnis, um große Geldmengen aufzubauen, bringt er es noch direkter mit diesen Worten auf den Punkt – ich zitiere: „Der beste Ratschlag, den ich irgendjemandem geben könnte, wäre vermutlich zu meditieren.“ Das ist schon erstaunlich für einen Mann, der 16 Milliarden Gründe hätte, seinen Mund zu halten.

AWV-Meldepflicht: Bürokratie, die du kennen musst – auch wenn du sie nicht magst

Kommen wir nach diesen Softpower-Mechanismen wie Gesundheit und Meditation zu den harten Fakten und Zahlen, und dazu gehören einfach Dinge im Leben, die keinen Spaß machen, aber immer irgendwie nötig sind: Klopapier aufhängen, aber richtig rum. Vogelschiss vom Autodach kratzen, Duschabzieher benutzen oder die verhasste Steuererklärungen machen zum Beispiel. Und ja – jetzt gehört auch die AWV-Meldepflicht in diese Kategorie.

Denn was sich anhört wie der Titel einer Behördenschulung, kann dir als Privatperson im schlimmsten Fall 30.000 Euro Bußgeld bescheren und als Unternehmen bis zu 300.000 € – nur, weil du brav und rundum korrekt versteuertes Geld irgendwo hinüberwiesen hast. Willkommen in der Realität der Außenwirtschaftsverordnung.

Was hat es damit auf sich?

Seit dem 1. Januar 2025 gilt eine neue Schwelle: Wenn du als in Deutschland ansässige Person oder ansässiges Unternehmen eine grenzüberschreitende Zahlung tätigst oder empfängst – und diese Zahlung übersteigt 50.000 Euro, dann heißt es: Meldung machen! Und zwar bei der Deutschen Bundesbank. Also nicht beim Finanzamt. Nicht bei deiner Bank. Sondern da, wo sich das große Geld, Bürokratie und Statistik die Hände reichen

Immerhin will ich löblich anmerken, dass diese Schwelle früher bei 12.500 € lag. Die hat aber niemanden interessiert, weil nicht ein einziger Fall bekannt ist, wo eine Nicht-Meldung zu Sanktionen geführt hätte. Doch seit Januar diesen Jahres geht es womöglich an den Geldbeutel, wenn dagegen verstoßen wird, wenn du also 50.000 € oder mehr über Grenzen hinweg verschiebst und die Meldepflicht vergisst.

Ganz konkret: Angenommen, du nimmst eine schöne Agrikultur-Investition in dein Portfolio auf mit der Überweisung nach Asien. Wenn du dabei die 50.000-Euro-Marke knackst (und das wird ja wohl das Ziel sein), musst du melden.

Wann ist die Meldung vorzunehmen?

Und zwar nicht irgendwann. Sondern bis zum 7. Bankarbeitstag des Folgemonats elektronisch bei der Deutschen Bundesbank. Zu spät gemeldet? Zack – Ordnungswidrigkeit. Und die kann, wie erwähnt, teuer werden.

Gehen wir es also nochmals systematisch durch, damit da keine Lücken übrig bleiben:

Was genau ist meldepflichtig?

Es geht nicht nur um klassische Überweisungen. Auch Lastschriften, Schecks, Bargeld, Verrechnungen, die Einbringung von Vermögenswerten in Unternehmen oder die Übertragung von Kryptowerten – all das ist meldepflichtig, sobald es grenzüberschreitend passiert und den Betrag von 50.000 € überschreitet.

Wie läuft die Meldung?

In der Podcast-Beschreibung findest du den Link des Meldeportals. Dort registrierst du dich. Als Privatperson geht das flott und einfach. Und Sonderservice für Privatpersonen ist: Du kannst der Meldepflicht auch telefonisch nachkommen unter der 0800-1234-111. Man sieht: Als Behörde darf man sich die schönsten Telefonnummern raussuchen.

Unternehmen nutzen das elektronische General Statistics Reporting Portal der Bundesbank. Und sie benötigen dafür ein Zertifikat – ein Grund mehr, sich zu überlegen, ob man über eine GmbH oder Aktiengesellschaft investieren will. Es ist also etwas komplizierter, doch die, die das betrifft, wie mich zum Beispiel, mögen sich auf dem Portal damit herumschlagen.

In unserer Investorengemeinschaft befinden sich nämlich Wohlstandsbildner, die über eine Kapitalgesellschaft investieren, im Promille-Bereich. Und dazu trage ich auch mit meiner Aufklärungsarbeit bei, ganz bewusst; denn ich bedaure von Jahr zu Jahr mehr, als GmbH zu investieren, weil ich so halt vor 15 Jahren angefangen habe und jetzt gefangen bin in diesem System.

Was passiert, wenn du vergisst, die Meldepflicht zu erfüllen?

Dann solltest du sofort nachmelden. Lieber eine verspätete Meldung als ein Bußgeld.
Ich selbst und auch mein Umfeld haben noch keine Erfahrung, wie die Behörden mit der Nichterfüllung der verschärften Regelung umgehen. Doch normalerweise gewähren einem die Behörden eine gewisse Kulanz in Übergangszeiten.

Außerdem beobachte ich als Pilot, dass in einer Behörde auch Menschen sitzen, mit denen man oft reden kann, auch, wenn es um teure Ordnungswidrigkeiten geht. Wobei es normalerweise erst bei Straftaten so richtig 5-stellig teuer wird.

Und da hat bitteres Bedauern und Bereuen schon oft gebührensenkende Wunder gewirkt, wenn man nachträglich einen Verstoß zugegeben hat.

Und warum gibt es diese Meldepflicht?

Gewiss nicht, weil es in Deutschland an Bürokratie mangelt. Die offizielle Begründung ist die übliche mit der Überwachung von Geldströmen zur Bekämpfung von Geldwäsche, von Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung. Und sicher geht es auch um statistische Zwecke, weil solche Zahlungsbilanzstatistiken für wirtschaftspolitische Entscheidungen schon eine Rolle spielen können.

Natürlich gibt es, angesichts der scharfen Bußgelder, auch kritische Perspektiven und Theorien investigativer Art, wie etwa, dass diese AWV- Meldepflicht Teil eines internationalen Netzwerks der OECD sein könnte, das den gläsernen Bürger liebt, Bargeldtransaktionen einschränken und damit digitale Zahlungspuren erzwingen will.

Manche haben auch den Verdacht, dass jede Meldung in ein zentrales Register privater Vermögenswerte einfließt, um vielleicht spätere Vermögensabgaben oder Enteignungen zu vereinfachen.

Wie auch immer: Ich glaube, seit Januar 2025 ist das Thema nicht mehr auf die leichte Hand zu nehmen. Aber dass eine Ordnungswidrigkeit bis zu 30.000 € kosten kann, lässt auch bei wohlmeinenden Bürgern wie mich die Stirn runzeln.

Small im Talk, aber groß in der Wirkung

Mit dem heutigen Genusselement will ich eine meiner zahlreichen Schwächen zugeben, die mein Leben manchmal belasten, meistens aber bereichern, denn wie, bitteschön, soll man persönlich wachsen können, wenn man keine Schwächen hat? Und da ich persönliches Wachstum genieße, kann ich also gar nicht genug Schwächen haben.

Etwa die, dass ich Small Talk nichts abgewinnen kann, ihn deshalb mit jedem Lebensjahr immer mehr meide und deshalb von Small Talk-Fans als Misanthrop und Spaßbremse angesehen werde. Ich stimme da Dorothy Parker zu, der Schriftstellerin und Kritikerin mit der messerscharfen Zunge, die gesagt haben soll:

„Ich hasse Gespräche, die damit anfangen: ‚Und, was machen Sie beruflich?‘ – Small Talk ist oft das, was man überlebt, bevor es interessant wird.“

Und warum fällt mir die Kunst der seichten Konversation so schwer? Vielleicht, weil ich unterbewusst wahrnehme, wie die Zeit auf meiner Lebensuhr in dieser mir überwiegend lieb gewordenen Andreas-Ogger-Inkarnation heruntertickt und ich deshalb die mir verbleibende Zeit nicht mit hohlem Geschwätz füllen will, wo doch diese Welt so voller Wunder, Geheimnisse und Tiefen ist.

Ein Geheimnis über Small Talks hat sich nun für mich gelüftet, und zwar durch die Lektüre eines wissenschaftlichen Artikels – dass nämlich ein Satz wie „Und, wie ist das Wetter bei euch?“ total banal klingt, aber der Anfang einer wunderbaren Verbindung sein kann.

Ja, Forscher fanden heraus: Selbst oberflächliches Geplänkel lässt unsere Gehirne mit der Zeit synchron schwingen – und soll so die Tür für echtes, tiefes Miteinander öffnen. Das hat mich schwer beeindruckt; generell muss man mir nur mit dem Stichwort Synchronizität kommen, dann bin ich Feuer und Flamme. Seitdem gehe ich keinem Small Talk mehr aus dem Weg im Sinne von Oskar Wilde, der sinngemäß gesagt haben soll, dass Geselligkeit eine Kunst sei und Small Talk ihr wichtigstes Handwerk.

Nun, Zwischenstand heute, bin ich noch kein Meister in dieser Disziplin, aber ich schwimme meines Erachtens schon viel besser mit als noch vor wenigen Monaten. Also nächstes Mal, wenn auch du über Kaffee, Babys, Hunde oder den letzten Film sprichst, denk dran: Vielleicht beginnt hier gerade eine neue Freundschaft. Oder wie’s ein Forscher formulierte: „Viele große Gespräche starten mit einem kleinen Hallo.“

Ich dagegen sage jetzt tschüss, ade und auf ein Wiederhören, immer am ersten und dritten Samstag eines Monats!

Euer Andreas, der Wohlstandsbildner

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