#125 Diskreter Reichtum, Wahrheit und Bildung

Dauer: 20:20

Shownotes:

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Wie finanzielle Intelligenz und Lebenserfahrung den Umgang mit Vermögen prägen

Der Wohlstandsbildner Podcast heute mit diesen Themen: Wenn es in Deutschland über eine Million Millionäre gibt, warum sind dann so wenige unter den wirklich reichen dieser Millionäre bekannt? Dann denke ich darüber nach, wie ich, Andreas Ogger, es mit der Wahrheit halte. Wir werfen einen Blick auf eine Aktion für Jugendliche, die an finanzieller Bildung interessiert sind. Und zum Abschluss gibt es die 1 %-Regel am Beispiel der gewaltigen Schöpfung eines deutschen Nobelpreisträgers.

Reichtum, der nicht glänzt – sondern trägt: Was wirklich Vermögende bewegt

Woran erkennst du reiche Menschen? Daran, dass du nicht erkennst, dass sie reich sind. Dafür gibt es viele Gründe; ich nenne dir zwei der wichtigsten nach meiner Erfahrung: finanzielle Bildung und der Wunsch nach Selbstbestimmtheit.

1. Richtig vermögende Menschen sind Meister darin, Geld ohne den Einsatz eigener Lebenszeit zu vermehren. Und sie können meisterlich Geld bewahren, geben es also nicht aus. Das sind Kennzeichen für viel finanzielle Bildung. Ein Kontostand, der sich ständig aufbaut, macht ihnen mehr Freude als ein Kontostand, der ein Haufen Abbuchungen hat. Sicher, reiche Menschen mit Sinn für Geschmack und Kultur wissen ein gutes, komfortables Leben zu schätzen und leisten sich das auch. Aber das äußert sich nicht in leicht erkennbaren Luxusgütern wie dicken Autos oder Jachten, denn das sind Kennzeichen für finanziellen Konsum; nein, das äußert sich so subtil, dass man diese Menschen besser kennenlernen muss, um von ihren hunderten Millionen oder Milliarden zu erfahren. Und damit kommen wir zum zweiten Grund:

2. Reiche Menschen wollen gar nicht erkannt werden – weil mit der Prominenz, die Reichtum aufbaut, Privatsphäre verloren geht, ein selbstbestimmtes Leben immer schwieriger wird: Irgendwo mal schnell einen Cappuccino trinken ohne Bodyguards? Und die eigenen Kinder, die zur Schule oder Uni gehen, brauchen auch Personenschützer, weil das Entführungs- und Erpressungsrisiko zu groß wird.

So wird sehr viel Geld, das doch einem ein freies Leben verschaffen sollte, zum eisernen Käfig. Mit so einem Käfig müssen sich dann die sehr Reichen arrangieren, vor allem, wenn sie weltweit prominent sind, wie die Fußballer Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi. Sie müssen sich mit der Zurschaustellung ihres Reichtums nicht zurückhalten, denn von Paparazzi und allen anderen werden sie ohnehin immer erkannt.

Aber sicher spielt das Lebensalter, die Lebensreife und der Reichtum an Weisheit und Erfahrung auch eine Rolle, wie mit hunderten Millionen Vermögen umgegangen wird. Einem empfindsamen, reflektierten Menschen wird früher oder später klar, dass 20 Sportwagen in der Garage und der Hubschrauber auf dem Dach ein ziemlich hohles und oft anstrengendes Vergnügen sind. Besitz macht schwer. Du musst dich immer um ihn kümmern. Und wenn du Verwalter bezahlst, die sich um deinen Besitz kümmern, musst du dich um die Verwalter kümmern. Ich nenne das ein aufgeblasenes Hamsterrad.

Viele möchten die Erfahrung eines solchen Hamsterrads wenigstens ein Mal in ihrem Leben mitnehmen, wie mein Bruder: Als erfolgreicher Inhaber einer Werbeagentur konnte er es sich leisten, einen Traum zu verwirklichen, nämlich einen ganz besonderen Porsche zu besitzen. Als er ihn hatte, ist er ihn ein halbes Jahr gefahren, dann wurde er ihm langweilig und er hat ihn wieder verkauft, sogar mit Gewinn. Die Erfahrung hat ihm gereicht; danach hat er gesehen, dass so ein Gefährt sogar mehr Nachteile als Freude mit sich bringt.

Jetzt macht er was ganz anderes: Er kauft sich nicht, was ökonomisch auch nicht klug wäre, sondern mietet sich so oft wie möglich einen Wohnwagen und schippert mit dem und seiner Familie durch Frankreich, ernährt sich von Weißbrot und sitzt viel herum, schaut in die Landschaft und atmet gute Luft. Das macht ihm jetzt viel mehr Vergnügen als so ein Porsche.

Egal, wie viele Millionen auf den eigenen Konten liegen – irgendwann verlagert sich der Wunsch, weg von Konsum und Besitz hin zum Wunsch nach Erlebnissen und Erfahrungen; also hin zu immateriellen Dingen, die allerdings auch oft sehr teuer sein können. Erlebnisse schmücken keinen Finger, kein Handgelenk und kein Dekolleté. Sie schmücken den Geist und bereichern die Seele. Man kann sie einem nicht klauen, und die Erinnerung an Erlebnisse wird auch nie langweilig.

Meiner Meinung und Erfahrung nach ist diese Erkenntnis auch Teil finanzieller Bildung. Wer diese Bildung genossen und verinnerlicht hat, der kann 35 oder 40 Jahre alt sein und kann viele Millionen besitzen – er muss dann nicht erst die Erfahrung machen, dass das Vergnügen an Besitz kurz, aber die Arbeit, die Besitz verursacht, lang ist. Er muss nicht erlebt haben, dass ein aufgeblasenes Hamsterrad ziemlich schnell zu ziemlich vielen Problemen führen kann.

Aber so ein finanziell schon frühreifer Mensch würde nicht auf das Geld verzichten wollen. Denn erstens sind besondere Erlebnisse, wie schon erwähnt, oft kostspielig. Und zweitens gibt einem viel Geld die Chance, eines der schönsten Erlebnisse immer wieder aufs Neue genießen zu können:

Mit dem eigenen Geld anderen eine Freude zu machen, das Leben anderer zu bereichern und positiv beeinflussen zu können. Dafür gibt es mehr als 8 Milliarden Möglichkeiten auf diesem Planeten. Und diese Freude wird nicht in der Klatschpresse zelebriert, sondern findet im Verbogenen statt.

Denn wahrer Reichtum hat es nicht nötig, erkannt, gesehen und bewundert, vielleicht sogar beneidet zu werden. Wahrer Reichtum von auch innerlich reichen Persönlichkeiten wird als Verantwortung aufgefasst, etwas zu bewirken.

Wahrheit ist kein Besitz – sondern ein Dialog

Jetzt mal eine grundsätzliche Frage an euch, liebe Podcastlauscher: Ist das, was ihr von mir hört oder lest, die Wahrheit – was meint ihr? Könnt ihr euch darauf verlassen, dass das, was ich von mir gebe, stimmt?

Wenn ich selbst darauf antworten darf, kann ich nur sagen: natürlich nicht! Das, was ich sage, ist nie die Wahrheit. Denn es ist immer MEINE Wahrheit.

Das ist ein großer Unterschied, der dann besonders wichtig wird, wenn es um Vertrauen, Glaubwürdigkeit, enttäuschtes Vertrauen und Schuldzuweisungen geht. Das meine ich jetzt im Speziellen, also bezogen auf meine Person und alles, was ich etwa über finanzielle Bildung sage, und das meine ich im Allgemeinen, wo sich immer mehr Leute berechtigterweise fragen:

Was stimmt denn jetzt in unserer Welt? Was kann ich noch glauben? Auf welche Aussagen kann ich mich noch verlassen?

Es ist der Wunsch nach Orientierung und Verlässlichkeit, ob nun in der Finanzwelt, wo es schnell existenziell wird, wenn etwa eine Investition schiefgeht und man auf die falschen Leute gehört hat, die meinten, da könnte gar nichts schiefgehen. Oder es ist der Wunsch nach Sicherheit, wenn man die Zeitung aufschlägt, angesichts der Schlagzeilen, die einem als Erstes ins Auge fallen, weil sie ganz oben stehen.

Wer zum Beispiel die Welt online-Seite am 10. Juni morgens auf seinen Bildschirm geholt hat, liest da folgenden Schlagzeilenblock, ich zitiere:

  • Freiwilligkeit reicht nicht: CDU-Politiker Günther und Röttgen fordern Wehrpflicht
  • BND-Chef warnt: Russland könnte NATO-Bündnisfall testen wollen
  • Migration: Regierung warnt Niederländer vor eigenmächtigen „Kontrollen“ an Grenze zu Deutschland
  • Seuchenbehörde CDC: „Das ist eine Tragödie“ – US-Gesundheitsminister entlässt komplettes Impfexperten-Gremium
  • Massive Vergeltung: Iran droht Israel mit Angriff auf Atomanlagen

So wird man von der Welt frühmorgens in den Tag begleitet oder besser: verängstigt in den Tag entlassen.

Da stellt sich dem, der bereit ist, sich in den großen Nachrichtenportalen unseres Landes mit dieser Realität konfrontieren zu lassen, da stellt sich dem doch die Frage: Ist das die Realität? Ist das die Wahrheit?
Für die meisten ist sie das, einfach, weil sie so in der Zeitung präsentiert wird und die Journalisten dort doch verpflichtet sind, ordentlich zu recherchieren.

Dabei hat das, nüchtern und wissenschaftlich, rational und logisch betrachtet, nichts mit der Realität bzw. Wirklichkeit zu tun – ganz egal, wie gründlich und faktenbasiert jemand recherchiert hat. Die Realität wird in jedem einzelnen von uns erst dann zur Wirklichkeit, wenn sie auf uns wirkt, einwirkt, Einfluss ausübt. Und natürlich – alles, was wir wahrnehmen, hat auf uns einen Einfluss, und wenn man es noch so sehr verneint oder verdrängt.

Ich setze mich dieser Wirklichkeit bewusst aus, sei es per Welt online oder über die 6 bis 7 anderen Medien – Medien, die eine möglichst große Bandbreite an Perspektiven abdecken sollen. Und ich setze mich dieser subjektiven Wirklichkeit vieler 100 Journalisten aus in der Hoffnung, mir am Ende aus der Fülle der Informationen einen Reim auf die Wirklichkeit machen zu können, so, wie ich sie sehe. Und wenn das gelingt, kann ich das, was ich aufnehme, in den Gesamtkontext meiner bisherigen Erfahrungen einordnen; dann macht für mich die Welt Sinn.

Und trotzdem weiß ich, dass ich mir diesen Sinn mit meiner ganz eigenen Perspektive auf die Welt zurechtgebastelt habe. Das bedeutet: Was für mich sinnvoll, gut und richtig ist, natürlich auch im Investmentbereich, kann für andere mit ganz anderem Wissen und Erfahrungsschatz sinnlos und damit falsch sein. Mich daran zu erinnern, wird enorm wichtig und kann üblen Eskalationen vorbeugen, wenn ich mit diesen Anderen über die Welt oder über Investments diskutiere und dabei ganz unterschiedliche Sichtweisen darüber aufeinanderprallen, wie die Welt ist und was wir darin sinnvoll empfinden und was nicht.

Da wäre es natürlich ein Glück, alle würden sich vergegenwärtigen, dass das, was und wie sie die Welt sehen, nichts mit der echten Welt zu tun hat; dass auch sie nur eine aus Prägungen und subjektiven Informationen zusammengebastelte Interpretation der Welt haben.

Was bleibt – und das wäre wahrlich viel – ist ein Gespräch, in dem Sichtweisen angeregt, aber nie verbissen oder gar offensiv ausgetauscht werden. Und dann kann ich meine eigene Sichtweise der Dinge erweitern, wenn ich in der Sichtweise des anderen etwas für mich Wahres und Sinnvolles finde. Ich mache dann die Wahrheit des anderen zu meiner eigenen Wahrheit.

Für diesen faszinierenden Vorgang gibt es mehrere Bezeichnungen:

  • Lernen
  • Horizonterweiterung
  • Persönliches Wachstum
  • Erfahrung, vielleicht auch etwas klüger, auf jeden Fall weiser werden

Im besten Fall passiert das täglich; wir wachsen jeden Tag ein wenig und werden reifer, sehen aufgrund einer erweiterten Sichtweise immer mehr von dem, was es in der Welt gibt, was in ihr passiert und haben vielleicht auch mehr Erklärungen, warum das passiert, und können so schneller und leichter die Dinge einordnen und als eigene Wirklichkeit begreifen.

Es geht gar nicht um das Streben nach der einen, endgültigen Wahrheit. Eine allgemeingültige Wahrheit pachtet nur der für sich, der sie anderen aufzwingen will, um die eigenen Interessen durchzubringen. Das erinnert mich sehr an die Grünen in der Ampelregierung etwa.

Nein, es geht darum, offenzubleiben für so viele Wahrheiten, wie es Wahrnehmungen gibt. Offenzubleiben für Erfahrungen, Perspektiven und Erkenntnisse, die sich jederzeit anpassen dürfen. Denn je mehr ich lerne, desto klarer wird mir: Ich weiß nicht alles. Für mich ist das kein Mangel – mich befreit das von einer schweren Last und Verantwortung.

Denn damit habe ich die Freiheit, mich zu korrigieren. Die Freiheit, zu wachsen. Die Freiheit, ein Mensch zu sein, der nicht recht haben muss, um sich sicher zu fühlen. Der nicht glänzen muss, um wertvoll zu sein. Sondern der zuhört, fragt, eine Meinung unter vielen hat – und manchmal auch einfach nur still ist.

Wenn wir es schaffen, diesen Raum füreinander zu öffnen – dann erobern wir uns eine ganz besonders wertvolle Art an Reichtum: Menschlichkeit, Verbindung und Sinn.

Das klang jetzt vielleicht etwas pastoral, und ich verspreche, dass es in den nächsten Podcasts wieder mehr um harte Fakten und Insti-Geschichten geht. Als Stichworte mögen schon mal  dienen: Japanische Zentralbank, Ratingagenturen, Blackstone, Superbehörden, Kennzahlen und neue spannende Finanzinstrumente.

Da will ich schon mal eine gute Nachricht im Hinblick auf Finanzbildung loswerden, bevor wir zum Genusselement übergehen:

Finanzielle Bildung für junge Menschen: Es geht voran!

Früher war das Thema Geld in der Schule ungefähr so präsent wie die Tiefsee in der Geografiestunde: Man weiß, dass es sie gibt, aber keiner geht hin. Und heute? Heute sieht das anders aus – und das ist mehr als überfällig.

Dass sich gerade bei jungen Menschen etwas dreht, spürt man. Nicht nur in Zahlen etwas dreht, sondern vor allem in der Haltung. Da taucht plötzlich so etwas wie ein „No Buy Year“ auf – eine selbst auferlegte Konsumpause. TikTok-Videos, in denen Bargeld in kleine Umschläge gesteckt wird, um das Budget zu ordnen. Da ist eine Generation, die mitbekommt: Wenn ich Freiheit will, wäre finanzielle Bildung hilfreich. Kein Wunder – viele sind aufgewachsen zwischen Pandemie, Inflation, Kriegsangst und Klarna-Schulden. Da wächst der Wunsch nach Sicherheit.

Und jetzt vor ein paar Wochen die frohe Botschaft in einer Fachzeitschrift: 240 Azubis, freiwillig – ja, freiwillig! – auf einem Finanzbildungstag an der Frankfurter Börse. Kein Frontalunterricht, keine Verkaufsmasche. Stattdessen echte Aufklärung. Wie ist das mit dem Netto und Brutto? Wie funktioniert das mit den Steuerklassen? Was kostet eine Hepatitis-Impfung, und zahlt das die Kasse? Ja, auch so etwas kann augenscheinlich in der Frankfurter Börse Thema sein, und es kam allen Berichten zufolge richtig gut an.

Denn genau hier beginnt Wohlstandsbildung. Nicht bei der ersten Aktie, nicht bei der Suche nach der nächsten Renditechance. Sondern beim Verstehen, wie Geld funktioniert. Und vor allem: wie ich selbst funktioniere im Umgang mit Geld.

Eine der Initiatorinnen des Events sagt: Junge Menschen wollen sich mit Geld beschäftigen. Sie reden offen darüber. Sie suchen Wissen – nicht, weil sie gierig sind, sondern weil sie frei sein und sich sicher fühlen wollen. Und weil sie mitbekommen haben: Die Schule bringt das einem nicht bei. Also suchen sie woanders – manchmal bei Influencern, manchmal auf Finanzbildungstagen, mitunter sogar bei den Wohlstandsbildnern. Hauptsache, jemand erklärt’s ihnen endlich.

Und dann sitzen sie da, diese jungen Erwachsenen, und hören zu. Nicht, weil’s eine Klausur gibt, sondern weil sie es wissen wollen. Sie stellen Fragen, offene, gute Fragen, und die zeigen: Das Interesse ist da, wenn es Menschen gibt, die ihnen Antworten geben. Ehrliche, erlebte Antworten und keine Prospekte von Banken und Versicherungen.

Das Schönste daran: Diese Bewegung kommt nicht von oben. Sie ist nicht Ergebnis eines Erlasses oder einer Pflichtveranstaltung, sondern sie ist gewachsen, weil der Bedarf immer größer wird.

Und was daraus entstehen kann, ist enorm: Wer in jungen Jahren die Spielregeln des Geldes versteht, braucht später keine nervigen Bankberater mehr. Keine Börsentipps. Keine spekulativen Schnellschüsse. Der baut sich ein Vermögen auf – nicht durch Glück, sondern durch Struktur, Planung und Strategie.

Und was bedeutet Vermögen? Nicht das dicke Auto. Sondern Zeit, Selbstbestimmtheit und Wahlfreiheit.

Diese Entwicklung macht mir schon Mut. Denn wenn junge Menschen jetzt beginnen, ihre finanzielle Zukunft frühzeitig selbst in die Hand zu nehmen, dann sieht die nächste Generation nicht nur ihre Gehaltsabrechnung mit anderen Augen – sondern auch das Thema Vermögensbildung. Und vielleicht, nur vielleicht, erleben wir bald eine Jugend, die nicht ständig fragt: Was kann ich mir leisten? – sondern: Wie kann ich sinnvoll investieren?

Thomas Mann und die Macht der Gewohnheit. Oder: Mit Disziplin zum Meisterwerk

Im abschließenden Genusselement klinken wir uns ein in die Feierlichkeiten rund um den 150. Geburtstag von Thomas Mann. Der bestätigt durch sein gewaltiges Werk als Schriftsteller das, was James Clear in seinem Bestseller mikrofein und formidabel präsentiert hat. Das Buch hat den selbsterklärenden Titel:

„Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung: Mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen.“ 

Thomas Mann ist für mich das größte Beispiel, wie wahr das ist, mit einer Gewohnheit ein Momentum zu erschaffen, das mit der Zeit gewaltige Ergebnisse hervorbringt. Denn erst einmal steht man fassungslos vor seinen Buddenbrooks, dem Zauberberg, die Joseph und seine Brüder-Trilogie, meinem Lieblingsroman Dr. Faustus, weil es ein Musikerroman ist, und vor seinen vielen Novellen, Erzählungen und Essays. Es ist ein gewaltig großes und wortgewaltiges Werk.

Besonders daran ist, dass Thomas Mann nur vormittags gearbeitet hat, gegen 9 Uhr hat er angefangen, mit dem Mittagessen hat er wieder aufgehört. Das war seine heilige Schreibzeit, in der er nie gestört werden wollte. Und oft hat er in dieser Zeit nicht mehr zustande gebracht als eine Seite, meistens mit dem Füllfederhalter auf Papier geschrieben. Aber diese Seite war dann durchdacht, rund und für ihn fertig. Und am nächsten Tag ging es an die nächste Seite. Und das meistens 7 Tage die Woche, außer, er war auf Reisen oder unter besonderen Umständen, dann fiel ganz selten ein Schreibtag aus. Man weiß vom Zauberberg oder den Joseph-Büchern, dass er an diesen mehrere Jahre ohne Unterbrechung jeden Vormittag gearbeitet hat.

Für Mann war Schreiben nämlich kein Akt der Inspiration, sondern ein Akt fortwährender Disziplin. Er selbst hat es so beschrieben:

„Arbeit ist ein Prozess wie der Stoffwechsel – nicht zu unterbrechen, wenn das Werk leben soll.“

Mit dieser täglichen Routine ist er Nobelpreisträger und der bedeutendste deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts geworden und einer der größten überhaupt, dessen Werk gerade in Amerika so etwas wie eine Wiederentdeckung erlebt.

Tschüss, ade und auf ein Wiederhören in zwei Wochen!

Euer Andreas, der Wohlstandsbildner

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