#134 Nüsse, Banken, Reichenexodus – Wohlstandsbildner Podcast

Dauer: 25:49

Shownotes

Artikel ZOE – Can eating nuts improve your mental health?: https://zoe.com/learn/nuts-improve-mental-health
Artikel ZOE – Why eating nuts makes you healthier, according to science: https://zoe.com/learn/podcast-nuts

Artikel Welt (Bezahlschranke) – Gesunde Hundertjährige weisen ein prägnant anderes Mikrobiom als kranke Ältere auf: https://www.welt.de/gesundheit/plus68de7d9989973cba61e7f93c/gesundheit-gesunde-hundertjaehrige-weisen-ein-praegnant-anderes-mikrobiom-als-kranke-aeltere-auf.html

Drei langfristige Szenarien für Investoren: Eines vielversprechend, die anderen gruselig

Der Wohlstandsbildner-Podcast will heute drei zentrale Entwicklungen für Vermögensaufbau aufzeigen: das Potenzial von Nussbäumen als Agrikultur-Investment, von Vertrauensverlust durch politische Eingriffe und von fatalen Folgen der EZB-Politik auf den deutschen Mittelstand. Zusätzlich liefert das sog. „9er-Jahr“ Impulse für mehr Gelassenheit in herausfordernden Zeiten.

Scam-Alarm: Wenn Bots im Namen des Wohlstandsbildners fischen gehen

Doch vor diesen Themen eine Warnung in eigener Sache: Auf Instragram werden gerade bestehende Wohlstandsbildner oder die, die mir auf irgendwelchen Kanälen folgen, eingeladen von einem divyatrader.rea.l., und zwar zu einer Investmentgruppe, die sich mit deutschen Aktien, Krypto und ETFs beschäftigen. Vielleicht ist das eine Retourkutsche von Fans genau dieser Instrumente, von denen ich bekanntlich wenig und immer weniger halte.

Also, da lässt jemand auf euch einen Bot los, der natürlich nichts mit mir zu tun hat. Wen das erwischt, möge es bitte WhatsApp, Instagram oder Facebook als Scam melden.

Nüsse als Investmentchance für unsere 3. Säule Agrikultur?

Worauf ich in den letzten Jahren immer wieder angesprochen wurde, bekommt in diesem Podcast ein eigenes Kapitel, nämlich Nüsse als Investitionsmöglichkeit in unserer dritten Säule Agrikultur.

Das scheint ein Thema zu sein,das zunächst exotisch wirkt, aber auf den zweiten Blick durchaus strategisches Potenzial hat. Denn die weltweite Nachfrage nach Nüssen ist nicht nur stabil, sondern wächst. Getrieben wird diese Entwicklung durch veränderte Ernährungsgewohnheiten, zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und einen klaren Trend zu pflanzlichen Lebensmitteln. Und da rede ich jetzt vorrangig von Mandeln, Walnüssen, Haselnüssen, Pistazien oder Macadamias – sie alle spielen dabei eine Rolle in Süßwaren, Snacks, veganen Produkten oder der gehobenen Gastronomie. Die meisten von uns dürften die genannten Nussarten kennen und schätzen, nur werden wir allesamt zu wenig davon essen, gemessen an dem gewaltigen gesundheitlichen Nutzen, der seit langem wissenschaftlich belegt ist und bis heute vielfältig dokumentiert wird.

Kleine Kraftpakete für die Gesundheit: Nüsse als Superfood

Da kann ich es mir nicht verkneifen, als Gesundheitsmensch eine kleine Werbeeinblendung für Nüsse zu machen: Die wunderbare britische Plattform ZOE nimmt mit einem der weltweit führenden Mikrobiom-Forschern, Tim Spector sein Name, eine Sonderrolle ein. Der berichtet ständig über Nüsse als echter Segen für unser Mikrobiom – also für die Billionen von Mikroorganismen in unserem Darm, die überragend maßgeblich unsere Gesundheit steuern.

Studien zeigen, dass gerade Mandeln, Walnüsse und Pistazien die Vielfalt der Darmbakterien erhöhen und das Wachstum gesundheitsfördernder Stämme wie Lactobacillen und Bifidobacterien unterstützen. Das liegt vor allem an den enthaltenen Ballaststoffen, an den sekundären Pflanzenstoffen und an den gesunden Fettsäuren, die als Futter für diese für uns so wichtigen Bakterien dienen.

Nüsse als gesunde Investition ins eigene Ökosystem

Gleichzeitig reduzieren Nüsse die sog. stillen Entzündungen im Darm, stärken die Darmschleimhaut und verbessern so die Immunregulation. Und das ist noch lange nicht alles:

Ein ausgewogenes Mikrobiom wirkt sich positiv auf Stimmung, Stoffwechsel und sogar das Herz-Kreislauf-System aus. Und ein großes Interview auf WELT onbline vom 5. Oktober 2025 postuliert, dass ein vielfätliges Mikrobiom eine gewichtige Rolle dabei spielen könnte, wie alt wir werden. Denn eines der Kennzeichen weit über 100-Jähriger sei durchgehend, dass diese Menschen durch ihre Ernährung eine hohe Bakteriendiversität in ihrem Darm nachweisen.

Also kurz gesagt: Wer regelmäßig Nüsse isst, investiert in ein stabiles inneres Ökosystem – und das ist ein noch immer unterschätzter Hebel für langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Und dann rede ich ja immer von der Identifikation mit deinen Vermögensanlagen, mit deinen Investments: Und die dürfte mit Nüssen als Wertschöpfungskette bei den meisten in hohem Maße gegeben sein.

Langfristige Perspektiven mit einigen Haken

Doch lässt sich aus der Sympathie und den Wert von Nüssen und ihrer weltweiten Nachfrage auch ein tragfähiges Investmentmodell für unsere dritte Säule der Agrikultur entwickeln? Die Antwort will ich differenziert zeichnen:

Grundsätzlich bieten Nussbäume als dauerhafte Kulturen den Vorteil langfristiger Erträge über Jahrzehnte hinweg. Die Preisentwicklung bei hochwertigen Sorten wie Macadamia oder Pekan-Nüssen sind durchweg attraktiv, und um Beispiele zu nennen: In einigen Märkten – etwa Australien, Südafrika oder Chile – gibt es bereits professionelle Investitionsstrukturen mit nachweislichen Renditen zwischen acht und zwölf Prozent p. a. über mehr als sieben Jahre gemessen.

Die besten Anbieter in diesem Bereich verfügen über institutionelle Track Records mit einem verwalteten Anlagevolumen von mehreren hundert Millionen Dollar und streben Zielrenditen zwischen zehn und vierzehn Prozent an – einige davon auch mit ganz klar definierten Anlagekriterien zum ethisch-beanstandungsfreien Anbau des Rohstoffs Nüsse.

Hohe Hürden für Privatinvestoren

Doch genau an diesem Punkt wird es für uns Privatinvestoren herausfordernd, nachdem ich bei einigen der seriösesten und größten Emittenten angefragt habe, ab welcher Summe wir denn mitmachen könnten: Solche Projekte starten fast immer erst ab Ticketgrößen von einer bis fünf Millionen US-Dollar, viele sogar erst im zweistelligen Millionenbereich.

Und da sind Einstiegsmöglichkeiten für Einzelpersonen entweder gar nicht vorgesehen oder mit unklarer Struktur und deshalb mit erhöhtem Risiko verbunden.

Dazu kommen die für Bäume üblichen langen Anlaufphasen – das sind mindestens vier bis sieben Jahre bis zur vollen Produktion. Und was mir oft unangenehm ins Auge gestochen ist: gerade in den Hauptanbauländern bestehen trotz bester Absichten erhebliche ökologische oder soziale Risiken wie Wasserknappheit, sehr hohe Pestizidbelastung, unschöne Arbeitsbedingungen und teilweise dokumentierte Kinderarbeit. Das wirft dann schon ein arg kritisches Licht zumindest auf viele konventionelle Anbauformen, besonders bei Mandeln, Cashews und Haselnüssen.

Fazit: Noch kein Modell für die Wohlstandsbildner – aber viel Potenzial

All das spricht im Moment dafür, dass ein Investment in Nüsse für Einzelpersonen weder praktikabel noch mit den ethischen Standards der Wohlstandsbildner vereinbar ist. Zu hoch sind die Einstiegshürden, noch zu intransparent viele der Anbieter.

Wobei ich glaube, dass ich einfach nicht ernst genug genommen wurde mit meiner Anfrage und dem Verweis auf die Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner. Wären wir weltweit bekannt dafür, in kurzer Zeit ohne Probleme 10 Millionen Euro stemmen zu können, hätte ich wahrscheinlich sehr interessantes Material zum Studium diverser Nusswertschöpfungsketten bekommen können. Daher liegt der Grund für mangelnde Transparenz wahrscheinlich eher bei uns und nicht beim Emittenten, der sich immer gut überlegt, mit wem er seine Dokumentationen teilt.

Aber genau diese Projektträger interessieren mich, die mit über Jahrzehnte gewachsener Expertise, strengem Monitoring, starkem Track Record und fairen Bedingungen für alle; da kann ein enorm interessantes, wachstumsstarkes Segment für unsere Agrikultur-Säule entstehen. Für uns als Investorengemeinschaft ist das eine Perspektive – nicht heute, nicht kurzfristig, aber durchaus mittelfristig. Und wenn sich mal sowas wie ein Club-Deal mit einem etablierten Partner ergeben könnte, der sowohl wirtschaftlich solide als auch ethisch tragfähig ist, dann kann ein Engagement in hochwertige Nussprojekte ein höchst gesunder Baustein innerhalb der dritten Säule werden.

Ich werde also den Markt weiter zu beobachten, Erfahrungswerte sammeln und seriöse Partnerbeziehungen aufbauen, indem ich etwa mal einen der Emittenten besuche; in Südafrika oder Chile war ich zum Beispiel noch nicht wegen Investitionen. Und so ein Besuch zum persönlichen Kennenlernen kann weit mehr Wirkung entfachen als auch der beste weltweite Ruf einer Investorengemeinschaft. 

Wenn selbst die Superreichen raus müssen – der London-Exodus als Beleg für eine überfällige Erkenntnis

In Podcast Nr. 127 habe ich es deutlich gesagt: Es gibt Länder, in denen selbst Superreiche mit allem Geld der Welt keine Freude mehr haben. Länder, in denen nichta mehr richrtig geplant werden kann und immer innerlich und äußerlich Unruhe herrscht, weil diese Länder politisch, steuerlich und gesellschaftlich unberechenbar geworden sind. Deutschland hat sich zu so einem Land entwickelt. Und was im Podcast 127 vielleicht noch provokant klang, bekommt jetzt seine eindrucksvolle Bestätigung, auch in Großbritannien.

Der Absturz der britischen Prestigeviertel – warum selbst Chelsea und Mayfair Käufer verlieren

Blicken wir also nach London. Genauer: nach Chelsea, Kensington, Mayfair – das sind klingenden Adressen, die jahrzehntelang als Synonym für Vermögenssicherung galten. Und heute? Luxusvillen, Altbaupaläste, gepflegte Backsteinfassaden – alle zu verkaufen, oder zumindest sehr viele davon. Und die Nachfrage? Ist im Keller. Und was passiert mit den Preisen? Seit dem Hoch 2014 um über 20 % gefallen – und ein Ende ist nicht in Sicht.

Jetzt ist wichtig zu wissen: Wir sprechen hier nicht von einem preislichen Einbruch am Stadtrand. Wir sprechen vom Epizentrum des britischen Reichtums. Und das macht die Sache so bemerkenswert. Denn der Exodus betrifft nicht irgendwelche Vermieter mit Ferienwohnungen. Es sind die ganz Großen. Die mit mehreren Pässen, Jet-Flatrate und Privatbanker auf Kurzwahl. Die verlassen das Land und nehmen ihre Millionen mit.

Was passiert da genau? Die Antwort ist vielschichtig – aber einer der Hauptgründe trägt einen unscheinbaren Namen: Non-Dom-Status. Bisher konnten Ausländer, die in Großbritannien lebten, ihre ausländischen Einkünfte steuerfrei dort belassen, wo sie herkamen. Das machte Steuerplanung, oder nennen wir es auch: Steuervermeidung, legal und planbar. Aber jetzt eben nicht mehr, weil die neue britische Regierung die Regeln verschärft hat. Wer jetzt in London wohnen will, muss das gesamte weltweite Einkommen im Vereinigten Königreich versteuern – inklusive potenziell horrender Erbschaftssteuern.

UK macht also jetzt auch das, was Deutschland schon lange macht und im internationalen Wettbewerb und in der Anwerbung von Vermögenden und Unternehmen so zurückwirft. Das hätten sie sich mal nicht von Deutschland abgucken sollen.

Steuern, Brexit und Politik vertreiben Kapital – das Vertrauen in den Standort ist weg

Jetzt war‘s das also auch mit dem steuerlichen Schlaraffenland in Großbritannien. Und für viele Superreiche ist genau das der Punkt, an dem sie sagen: Ich bin fertig hier. Genug der Unsicherheiten, genug der staatlichen Eingriffe.

Denn dabei geht es ja nicht nur ums Geld. Die ganze Lebensqualität gerät unter Druck. Kriminalität, politische Unsicherheit, Brexit-Nachwirkungen, marodes Gesundheitssystem, Baukostenexplosion – das alles hat dazu geführt, dass selbst prachtvolle Immobilien keinen Käufer mehr finden. Oder nur mit massiven Abschlägen.

John Fredriksen, einer der reichsten Männer Europas, versucht gerade seine Stadtvilla in Chelsea zu verkaufen – 250 Millionen Pfund schwer. Bislang erfolglos. Und der Mann besitzt die größte Öltankerflotte der Welt. Wenn sogar der mit seinem Netzwerk, seinem Einfluss und seinem Kapital keinen Käufer findet, dann ist das keine kleine Marktverwerfung mehr. Dann ist das ein essenzieller, struktureller Vertrauensverlust, der das ganze Land in Sorge versetzen sollte.

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt – der für uns Wohlstandsbildner zentral ist: Diese Entwicklung zeigt, dass es keinen sicheren Häfen gibt, wenn man sich auf Prestige und politische Stabilität verlässt. Nicht mal für Multimillionäre, nicht mal mehr im bisher steuerlich so beliebten Großbritannien.

Denn dort zeigt sich, was wir schon lange wissen: Wer sein Vermögen an politisch beeinflussbare, spekulative Märkte bindet – sei es über Aktien, Bitcoin oder in diesem Fall über Luxusimmobilien – der macht sich angreifbar. Der Unterschied zwischen einem Superreichen und einem Wohlstandsbildner? Der Wohlstandsbildner setzt auf Cashflow aus Produktivkapital, nicht aus Betonkapital. Er setzt auf stabile, nicht börsennotierte Sachwert-Investments in Infrastruktur, Agrikultur und Entwicklungsimmobilien. Auf eine Strategie, die nicht an Renditefantasien klebt, sondern an Wertschöpfungsketten, die auch und umso besser funktionieren, wenn es stürmt.

Dass sich genau diese Haltung jetzt auch im Verhalten der Superreichen widerspiegelt – das ist mehr als nur eine Pointe. Es ist ein stilles Eingeständnis, dass selbst ihnen ein sicher geglaubter Standort zu heiß geworden ist.

Natürlich: Manche hoffen auf eine Trendwende. Behalten ihre Immobilien und vermieten sie, statt zu verkaufen. Doch wie viele Jahre will man warten, bis sich die politischen und steuerlichen Bedingungen wieder verbessern? Und was, wenn sie es nicht tun?

Der Markt zeigt uns gerade in aller Deutlichkeit, was „systemisches Risiko“ wirklich bedeutet: Dass ein ganzer Sektor, eine ganze Lage kippen kann – selbst wenn das Mikroobjekt, also die einzelne Immobilie, noch so hübsch ist. Wer also meint, eine Immobilie sei immer ein sicherer Hafen, sollte sich das Gesamtbild anschauen.

Und damit zurück zur Säulenstrategie: Wer seine Geldanlagen auf mehrere stabile Säulen stellt, der braucht weder London noch Dubai als Exit. Der hat seine Exit-Strategie schon eingebaut – durch regelmäßigen Cashflow, durch Partnerschaften mit erfahrenen Investoren, durch Werte, die sich unabhängig vom Standort bewähren.

Fazit: Die Zeit der steuergetriebenen Immobilien-Sicherheit ist vorbei – echte Werte zählen

Was sich also in Podcast Nr. 127 bereits abgezeichnet hat, wird nun eindrücklich Realität: Die Zeiten des „Betongoldes“ als alleiniger Anlagestrategie, die sind vorbei. Wer heute noch glaubt, mit einer Stadtvilla in einer westlichen Metropole automatisch auf der sicheren Seite zu sein, sollte sich von dieser Illusion verabschieden.

Denn das, was ich finanzielle Entspannung nennen, entsteht nicht durch Besitz an Prestigeobjekten, sondern durch die Beteiligung an Wertschöpfung, die unabhängig ist von Regierung, Währung und Spekulation.

Oder anders gesagt: Wer Cashflow liebt, der muss nicht hoffen. Der genießt.

Das Rückgrat bricht: Wie Draghis Plan 6.000 Regionalbanken vernichtete.

Viele wissen nicht, dass der Niedergang der deutschen Wirtschaft, den wir aktuell erleben, keine zufällige Naturkatastrophe ist , sondern das Ergebnis einer systematischen Zerstörung unseres wichtigsten Fundaments durch Technokraten.

Das sagt Prof. Dr. Richard Werner, der bekannt ist für seine Forschung über die Rolle des Bankwesens und der Kreditvergabe für die Wirtschaft. Ich habe mir einmal einen längeren Vortrag von ihm angeschaut und seine These untersucht. Ich finde sie richtig spannend. Die will ich euch heute vorstellen.

Die wahre Quelle unserer Stärke: Der Mittelstand und seine Banken

Deutschland war jahrzehntelang unangefochten erfolgreich. Warum? Nicht wegen der Großbanken an der Frankfurter Börse, sondern wegen unserer Tausenden kleinen Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Lokalbanken.

Die sind der Schlüssel zum Erfolg unserer weltberühmten Hidden Champions und unserer kleinen und mittleren Unternehmen – der KMUs. Diese kleinen Firmen sind die wahren Arbeitsplatzmotoren in unserem Land! 70 bis 80 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland werden von diesen KMUs gestellt.

Und hier kommt der springende Punkt: Diese Firmen sind sehr oft auf Bankkredite angewiesen. Die Auftragsbücher sind voll, aber man braucht Geld, um sie abzuarbeiten. Großbanken aber sind nicht an Kleinkrediten von ein paar 100.000 Euro interessiert; das ist das Geschäft der Lokalbanken. Deutschland hatte deshalb lange Zeit die größte Anzahl an Banken in ganz Europa. Und dieses System stellte sicher, dass das Geld in der Region blieb und für produktive Investitionen verwendet wurde.

Wir haben das in der Finanzkrise 2008/2009 erlebt: Während andere Länder in der Krise versanken, gab es in Deutschland de facto keine Rezession, weil unsere kleinen Banken die Kreditvergabe nicht reduziert hatten. Sie waren stabiler, weil sie bis dahin keine großen Spekulationen betrieben!

Die Zerstörung durch die EZB

Doch diese Stärke ist den Zentralplanern in Frankfurt ein Dorn im Auge. Unter der EZB wurden unsere kleinen Banken systematisch unter Druck gesetzt. Was war die Begründung? Man sprach von „Überkapazitäten im Bankensektor“ in der Eurozone – ein Euphemismus, der nur Deutschland meinte! Und was ist das Ergebnis dieser Politik?

Tatsache ist: Unter der EZB sind bereits 6.000 Banken verschwunden. Diese Banken wurden wegfusioniert, und mit ihnen verschwand die Stärke, die sie für das Gemeinwohl der KMUs bedeuteten.

Die EZB hat die Banken sogar dazu gedrängt, ihre Geschäftspraktiken zu ändern. Ich war selbst in Aufsichts-Meetings dabei: Die Sparkassen wurden dazu gedrängt, mehr spekulative Immobilienkredite zu vergeben, anstatt sich auf das normale Bankgeschäft – den produktiven Krediten für Firmeninvestitionen – zu konzentrieren.

Man zwingt also unsere Banken von der produktiven Geldschöpfung zur Spekulation. Das Ergebnis: Weniger Wachstum, weniger Wohlstand für alle.

Der Wachstumsverlust war als Resultat dieser Anti-Wachstumspolitik vorprogrammiert: Geht die Zahl der Banken runter, geht das Wachstum runter. Das Wachstum kommt von den kleinen, produktiven Firmen, und wenn diese kein Geld mehr bekommen, leidet die gesamte Wirtschaft.

Wir sehen es heute: Wir stecken in einer langjährigen Wachstumsflaute. Die Schließung auch richtig traditionsreicher Firmen gehört zu den täglichen Nachrichten.

Deshalb Ist es nicht völlig abwegig, zu denken, dass das gewollt ist! Man könnte eine Bankenkrise jederzeit beenden, aber man will ja vielleicht eine lange Rezession. Wird unser Wachstum bewusst abgewürgt, um eine andere Agenda durchzusetzen? Jetzt klinge ich schon wie Marc Friedrich, was mir gar nicht behagt, aber nicht alles, was der an Alarmismus durch die Welt jagt, muss ja falsch sein.

Unsere Politiker wären also gut beraten, wenn sie wieder ein dezentrales Bankensystem in Deutschland aufbauen. Es ist nur die Frage, ob die das wollen und ob sie die Freiheit haben, überhaupt etwas zu wollen.

Genusselement: Wenn alles zuviel wird – Der Rückzug im 9er-Jahr als Kraftquelle und Trost

Wir werden uns mutmaßlich noch länger in der unberechenbaren, ungemütlichen Zeit befinden, die wir gerade aushalten müssen mit Faktoren wie

  • einem amerikanischen Präsidenten, der nur auf für ihn vorteilhafte Geschäfte schaut,
  • mit einem wirtschaftlich schwer abstiegsgefährdeten Deutschland, das politisch blockiert ist,
  • mit einer KI-Entwicklung, die sich alle halbe Jahre schon selbst überholt, wie Sam Altman bestätigt hat und
  • mit einer selten großen Verunsicherung und Sorge insgesamt, wo denn das alles hingeht.  

Wie können wir all das und noch so viel mehr aushalten, was Anlass zu Frust, Sorge und Ärger gibt? Es gibt da viele Wege, und Hauptsache, jeder geht einen, der für ihn funktioniert und das Leben aushaltbar macht.

Einen dieser Wege zeige ich mit dem sog. 9er-Zyklus im Präsenzseminar der Investorenausbildung. Das ist nur eine Matrix, eine Vorstellung der Wirklichkeit, aber egal, ob man an diese Wirklichkeit glaubt oder nicht – denn das gilt für alles in unserer Wirklichkeit – diese Matrix kann eine echte Leitlinie und Entscheidungshilfe in schwieriger Zeit sein.

Der 9er-Zyklus nimmt von der ersten bis zur 5. Stufe an Energie zu, wie die Temperatur von Februar bis zum Hochsommer, um von der 6. bis zur 9. Stufe wieder abzunehmen wie die Temperaturen vom Spätsommer zum Winter hin.

Nun operiert der 9er-Zyklus mit einem Prinzip der Mathematik, das viele große Köpfe zu Höchstleistungen angespornt hat, solche wie Phytagoras oder Johann Sebastian Bach und unzählige Mathematiker, die über Quersummen ganze Weltprinzipien deuten und beweisen können.

Nun die Frage: In welchem Jahr befinden wir uns kollektiv auf dem Planeten Erde im Rahmen der Zeitrechnung, auf die wir uns alle geeinigt haben? Im Jahr 2025. Die Quersumme davon ist 2 +2 +5 = 9. Die Null hat per se keinen Wert. Wir befinden uns also im 9er-Jahr, dem letzten, kältesten Jahr, wo bei vielen die Energie eh schon ganz unten ist und deshalb eher Rückzug nach innen angesagt ist, Stille, Ausruhen, Zuschauen, Hinterm-Ofen-Sitzen, anstatt die Machete auszupacken, um sich durch den Dschungel unzähliger Probleme zu kämpfen.

Die Winterzeit mit ihrem Minimum an Energie ist einfach keine gute Zeit zum Kämpfen, keine gute Zeit für Gerichtsprozesse, für Demonstrationen, Widerstand und Ärger generell. Aber die gute Nachricht ist doch jetzt: Das Jahr ist bald vorbei und wir gleiten rüber auf die erste Stufe, auf der es schon wieder zart aufwärts gehen könnte.

Bleiben wir also ruhig, halten wir uns warm, machen wir es uns gemütlich und schauen aus dem Fenster zu, wie sich unsere Politiker im Winterjahr verausgaben  und bleiben gelassen, wenn wenig dabei herauskommt. Es ist eben das 9er-Jahr.

Und es ist doch ein Genuss, die Wärme einer Sauna oder Heizung im Winter zu spüren und zu wissen, dass wir das Jahr bald überwunden haben.

Ein warm-wohliges Tschüss, Ade und auf Wiederhören

Euer Andreas, der Wohlstandsbildner

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