#12 Wohlstandsbildung in Zeiten einer Pandemie [2.1/4]

Sklaventum in modernen Zeiten und ab wann man sich eine Immobilie leisten kann

Podcastreihe: Wohlstandsbildung in Zeiten einer Pandemie [2.1/4]

Teil 2.1 der Wohlstandsbildner-Podcast-Reihe „Wohlstandsbildung in Krisenzeiten einer Pandemie“ mit Andreas Ogger und einem unbequemen Thema: Sklaventum in modernen Zeiten. Und es geht um fünf Kriterien, die zeigen, ab wann man sich eine Immobilie leisten kann.

Sklavendienst nannte man es in der Frühzeit, im Mittelalter hieß es Frondienst, heute ist es der Schuldendienst. Wie sehr Schulden versklaven – seien es Schulden aufs Eigenheim oder aufs eigene Geschäft oder seien es die Schulden des Arbeitgebers, der jetzt reihenweise Leute entlassen muss –, die Fremdbestimmung durch Schulden bekommen jetzt in Coronazeiten viele zu spüren, deren Einkommen weggebrochen ist oder Kurzarbeitergeld hinten und vorne nicht für Zins und Tilgung und zum Leben reicht.

 

In Privathaushalten nimmt die auf Pump gekaufte Immobilie den größten Schuldenposten ein, dann kommt die Einbauküche oder das Auto; mal sehen, wie lange Banken stillhalten gegenüber all denen, die wegen vermeintlich niedriger Zinsen vielleicht überteuerte Immobilien oder Konsumausrüstung gekauft haben und jetzt Zins und Tilgung nicht mehr leisten können. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Bank anruft und auffordert: „Herr Meier, wir würden Sie gerne sehen, und zwar am Dienstag um 11 Uhr“ – so, wie es der Investor und Fondsmanager Markus Elsässer auf YouTube vormacht unter dem Videotitel „Schulden, nein danke“. Und er hat Recht: So ein Anruf der Bank ist dann keine Einladung zum Kaffeetrinken, sondern nichts weniger als ein Befehl. Und wer Befehlen gehorchen muss, den nannte man früher Sklave.

Ja, und dann geht man zur Bank, und was sich davor noch wie Besitz angefühlt hat, entpuppt sich spätestens dann als das, was es ist: als eine Verbindlichkeit. Früher hatten Sklaven ein Joch im Nacken, um im Kreis laufend eine Mühle anzutreiben; heute sind es Schulden für viele Privathaushalte, Unternehmen und ganz gewiss für unseren Staat, die im Genick drücken und alle im Kreis laufen lassen, um wessen Mühle anzutreiben? Die Antwort auf diese Frage würde heute am Thema vorbeigehen, ich wollte nur mit wenigen Sätzen auf die Fremdbestimmung hinweisen, die mit geliehenem Geld immer einhergeht.

Die Wertschöpfungsketten unserer Gesellschaft sind so gut wie an jeder Stelle mit Fremdkapital durchsetzt, und das übt Druck aus, bewusst manchmal, aber unbewusst immer. Ein anderer, etwas entspannterer Weg wäre für alle, die darüber nachdenken, sich auf Pump etwas zu kaufen:
Nicht mitbuddeln am Grab einer schrittchenweise kollabierenden Wirtschaft! Einem Grab, das uns die Europäische Zentralbank mit ihrer jahrelangen Nullzinspolitik tiefer gebuddelt hat als je zuvor in unserer Finanzgeschichte. Und Mitbuddeln heißt, sich von niedrigen Zinsen zum Kauf von Sachen ködern lassen, die man sich schlicht nicht leisten kann.

Dieses „Sich leisten Können“ will ich einmal an einem Beispiel demonstrieren, weil so viele Deutsche in diesen Monaten Banken beauftragen, ihre Häuser zu finanzieren, und das Wörtchen „ihre“ in diesem Satz bezieht sich übrigens auf die Banken.
Wann also kann sich es jemand meiner Meinung nach leisten, eine Immobilie zu kaufen, sei es zur Vermietung oder zum Eigennutz? Und wenn folgende Kriterien nicht gegeben sind, würde ich sie erstmal aufbauen:

  1. Wirklich verstehen, was eine gute Immobilie ausmacht. Das ist eine echtes In die Lehre-Gehen, und man sollte sich das Geld wert sein, um von den Besten zu lernen, die mind. 50, besser 100 oder mehr Immobilien im Portfolio halten, und zwar mit mindestens 50 % Eigenkapital. Ansonsten sind es Schuldenhamster wie alle anderen auch und kein Vorbild.
  2. Niemals eine Immobilie kaufen, um selbst darin zu wohnen oder zu arbeiten. Das ist einfach ein zu großer ökonomischer Fehler. Der Rechenstift lügt nicht, nur der Immobilienverkäufer und Kreditgeber lässt den Rechenstift meistens nicht drastisch genug die Wahrheit sagen. Eine eigenbewohnte Immobilie soll sich der kaufen, der es sich leisten kann, denn dann kann er sie zu 100 % bezahlen, wenn er will und wie es z. B. Jeff Bezos auch tut. Und zu glauben, dass Superreiche selbstverständlich in der eigenen Immobilie leben, ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum. Ein großer Teil von ihnen lebt zwar mondän, aber eindeutig zur Miete, während sie gleichzeitig hunderte von Wohn- und Gewerbeimmobilien zur Vermietung halten. Ja warum machen die das denn, wenn sie sich doch eine Villa aus der Portokasse leisten könnten? Superreiche können eben rechnen und empfinden nebenbei auch große Wertschätzung für ihre Portokasse.
  3. Und für alle, die in Wohnimmobilien zur Vermietung investieren wollen, was dann schon eher eine Investition ist, empfehle ich folgende Kapitalisierung: 50% anzahlen können, aber in Niedrigzinszeiten nur 30% anzahlen, 20% als Liquidität verfügbar halten oder so anlegen, dass im Notfall diese 20 % von Banken beliehen werden könnten.
  4. Erst investieren, wenn Einkünfte aus Produktivkapital aufgebaut wurden, die in Summe nach 15, besser schon nach 10 Jahren den Kredit tilgen könnten. Allein dieses Kriterium ist ein Aufruf zur finanziellen Bildung und eine Einladung, vielleicht noch ein bisschen mit dem Kauf zu warten. Dann sind die Preise sowieso eher dort, wo sie sein sollten, nämlich mindestens 35 % günstiger, also die Immobilien das wert sind, was sie wirklich wert sind.
  5. Mindestens die Hälfte des Portfolios besteht zum Zeitpunkt des Immobilienkaufs aus Anteilen an Wertschöpfungsketten, deren Veräußerung selbst in Krisenzeiten möglich wäre und den Immobilien-Kredit im größten Notfall auf ein Mal bedienen könnte.

So viel zum Immobilienkauf. Mein Wunsch ist, dass spätestens mit dem letzten Podcast in dieser Reihe dann auch den meisten einleuchtet, warum ich ganz gewiss keine Wohnimmobilie besitze, aber trotzdem sehr reichlich in Immobilien investiert bin, ohne jemals in deren Grundbuch aufzutauchen.

Nun, die Masse der Menschen, einschließlich unserer Politiker und unserer Europäischen Zentralbank, folgt lieber dem kollektiven Irrsinn, der uns als Gesellschaft und als haftende Steuerzahler immer tiefer in eine Sackgasse hineinrasen lässt und auch nur anzuhalten mit jedem weiteren Jahr immer schmerzhafter wird – denn bitteschön: Umkehren ist schon seit 30 Jahren nicht mehr möglich. Und mit den jetzt 1000 Milliarden aufgenommenes Geld, nur um Deutschland über die Coronazeit hinweg zu bringen, ist es unmöglicher denn je. Aber noch sind wir eine starke Wirtschaft, und einen Großteil der Coronaschulden werden wir vielleicht auch zurückführen, wenn es denn unser wirtschaftliches Wachstum erlaubt – an der Stelle verweise ich noch einmal auf den letzten Podcast, in dem ich ja unseren Wachstumsglauben hinterfragt habe.

Der kollektive Irrsinn kann auch noch lange so weitergehen und ich sehe tatsächlich kein Zusammenbruch dieses Luftgeld-Kartenspiels in nächster Zeit; wer anderes behauptet, will als Crash-Prophet Bücher verkaufen; dieses Büchergeschäft, das sich selbst seit 15 Jahren Lügen straft, floriert ja tatsächlich noch immer. Was aber sicher richtig ist: Irgendwann werden wir diese Schuldenraserei anhalten. Oder präziser gesagt: Irgendwann werden wir angehalten. Wie sich das dann anfühlen könnte, dafür bekommen wir gerade mit der Coronakrise einen wahrscheinlich im Vergleich sanften Vorgeschmack.

Ich weiß, das klingt jetzt hart und kalt. Aber Ehrlichkeit kommt nicht immer nett daher. Und die jetzigen Wochen und Monate machen ehrlich oder, wie es der unvergleichliche Investor und Zitateschöpfer Warren Buffett ausdrückt „Nur bei Ebbe sieht man, wer mit Badehose schwimmt.“
Unser Finanzsystem zieht seine Bahnen schon lange nackt, und Deutschland ist sogar noch ein bisschen nackter als andere Industrienationen, weil komplett abgehängt im Wettbewerb um Marktführung und Marktmacht der wirklich wichtigen Industrien. Aber vielleicht ist das auch ein Segen, denn dann könnten wir früher als andere gezwungen sein, ganz neue Formen des Zusammenlebens zu finden, wenn wir diesen Wachstumszwang hinterfragen und in der Evolution weiterkommen und fortschrittlich sein wollen, ohne uns wirtschaftlich immer weiter aufzublähen.

Ginge sowas auf Kosten unseres Wohlstands? Ja, ein bisschen ganz sicher.
Ginge das auf Kosten unserer Lebensqualität? Vielleicht ein bisschen, vielleicht aber auch nicht. Würde uns das vielleicht etwas entspannter leben lassen, etwas weniger konkurrieren lassen, die Ressourcen fairer verteilen und uns am Ende glücklicher, freier und kreativer machen? Da bin ich mir eben ganz sicher.
Ok, bis dahin ist es noch eine Weile, denn dazu haben wir zu viele Politiker und zu wenig Visionäre, die Politik mitgestalten wollten. Also bin ich jetzt ganz pragmatisch und frage mich, wie ich mich, wie sich jeder Einzelne finanziell so satteln kann, dass auch ein Ritt in diesen und in kommenden stürmischen Zeiten kein Problem ist:

Das Gegenteil von Schuldendienst ist produktives Eigenkapital. Produktivkapital! Während das erstere auspresst, befreit das andere immer mehr von Zwängen. Und Zwänge, Abhängigkeiten, Hamsterräder und Verbindlichkeiten mit jedem Jahr mehr loszuwerden, das ist für mich Wohlstandsbildung und die Definition von Fülle – und was ist Fülle ist, zu Ende gedacht? Überfluss, der vom Überfluss nimmt und übrig bleibt Überfluss. Das ist eigentlich ein natürliches, naturgegebenes Prinzip, das in der Natur jeder beobachten kann, nicht nur im Frühling. Nur wir Menschen schaffen es uns einzusperren in ein Gefängnis aus Mangelbewusstsein, das diesen einen Glaubenssatz festhält: „Es ist nicht genug für alle da“. Das ist die Frequenz, die unser Leben bestimmt, und in schlechten Zeiten wird das sichtbar durch Hamsterkäufe und in guten Zeiten wird das sichtbar durch den Kauf überteuerter Immobilien.

Wie unfassbar entspannend wäre es, wenn dieser Glaubenssatz drehen könnte in „es ist mehr als genug für alle da“. So ein Glaubenssatz hätte wahrlich transformatives Potenzial. Wer das für mich erst kürzlich eindrücklich demonstriert hat, ist die Amerikanerin Yen, die die ersten 14 Jahre ihres Lebens unter widrigsten Bedingungen in China aufgewachsen ist. Die Geschichte kann jeder im Podcast Nr. 5 nach hören, in dem ich schon ganz früh über einen Winzling namens Corona gesprochen habe, der globalisierten Märkte crasht.

Und wer diesen Glaubenssatz „es ist mehr als genug für alle da“ in sein Portfolio integrieren will, der es gut beraten, wenn er sich die Leitlinie aller klugen Investoren zu eigen macht, ja geradezu die mächtigste Definition von Reichtum in jede seiner Zellen imprägniert. Es sind nur fünf Worte, fünf einfache Begriffe, die aber innerhalb von Sekundenbruchteilen alles über den Haufen schmeißen können, was viele für eine gute Geldanlage halten. Ihr erinnert Euch an den früheren Teil dieser Podcast-Reihe, in dem es um Transformation ging. Jetzt kommt so ein Hinweis mit echtem Transformationspotenzial für den, der bereit und reif ist. Bereit? Diese fünf Worte heißen so:

„Vermögensaufbau ist, was Einkommen schafft!“

Vermögensaufbau ist, was Einkommen schafft. So einfach ist es. Deshalb sind Kredite, gerade auch Immobilienkredite, kein Einkommen, sondern eine Wette mit der Zeit in der Hoffnung, irgendwann die Ziellinie zu erreichen. 70% erreichen diese Ziellinie aber nie und enden in der Zwangsversteigerung. Von diesen Quoten hört man nicht viel in den Medien, und das ist vielleicht ganz gut so, denn außer der Kreditvergabe haben Banken ja heute kaum andere Geschäftsmöglichkeiten, außer sich mit Minuszinsen und Kontoführungsgebühren irgendwie über Wasser zu halten.

Welche Instrumente sind es dann aber, die für Vermögensaufbau stehen und Einkommen schaffen?
Ist es die Börse mit ihren so in Mode gekommenen ETFs? Gerade in Zeiten einer Viruspandemie mit einem Dax im freien Fall ist das zugegeben eine zu offensichtliche rhetorische Frage.
Ich will sie trotzdem beantworten, und zwar ausführlich im nächsten Podcast. Da reden wir über die Börse und was die mit Desinfektionsmitteln zu tun hat. Und nähern uns so immer mehr dem, was meiner Meinung nach wirklich Einkommen schafft. Und als besonderes Bonbon will ich eine Wunderwaffe vorstellen, das passt einfach in die jetzige Zeit, aber auch jede andere; denn unser Immunsystem jubiliert immer, wenn es sich diese Wunderwaffe um die Hüfte schnallt, lauter, als je ein amerikanischer Waffenfan jubilieren könnte. Ich war ja einmal Therapeut und bin bis heute immer auf der Suche nach diesen Wundermitteln, die nicht viel kosten, aber unbezahlbar sind für unsere Gesundheit. Einige habe schon entdeckt, und eines davon will ich im nächsten Podcast vorstellen.

Wir hören uns, mich würd´s freuen!

Mehr Podcasts hören

#101 Der Mannheimer Fondskongress 2024

Podcast-Dauer: 34:04 Über den ungesunden Einheitsbrei der Finanzbranche und wie

#100 Erwartung und Realität

Podcast-Dauer: 34:04 Was uns die Finanzindustrie, Studien und unser Gehirn

#99 Jahresausblick für Investoren

Podcast-Dauer: 37:51 Was 2024 wichtig werden könnte für Wohlstandsbildner und

#98 Die wichtigste Frage deines Lebens (Teil 2)

Podcast-Dauer: 31:53 Über zwei Superreiche, Potenziale und Hängematten Das ist

#97 2023-Jahresrückblick und ein Buch (Teil 1)

Podcast-Dauer: 40:41 Wie sich das Wohlstandsbildner-Portfolio 2023 geschlagen hat Unsere

#96 Einblicke und Ansichten

Podcast-Dauer: 37:53 Frequenzarbeit in der Finanzwelt, Investoren-Einflüsse, Weitsicht in der

#95 Ist etwas gut, wenn es alle machen?

Podcast-Dauer: 40:48 Über Qualität, Exklusivität und finanzieller Bildung Heute schauen

#94 Wegweiser zum Erfolg

Podcast-Dauer: 31:45 Strategien und Erkenntnisse für Investitionen, Produktivität und wirtschaftliche