#55 Agrikultur zum Abgewöhnen und Genießen. Teil 3.

Vom Anbau bis zur Ernte generationenübergreifender Wertschöpfung

Beim Durchschreiten des Ablaufs von der Idee, Agrikultur zu machen bis zur ersten Ernte sind wir im letzten Blitzlicht bis zur 4. Frage gekommen, wie wildes Land zu kultiviertem Ackerboden werden kann. Da ging es um so Grundsätzliches wie klimatische Bedingungen, wem gehören eigentlich die riesigen Landflächen, die meistens nur brachliegen, wie wird aus einem Großgrundbesitzer ein Emittent, der viele kleine Parzellen auflegt, auf welche Weise können diese Parzellen an kleinere Investoren abgegeben werden, warum macht es Sinn, diese Kleingrundstücke überhaupt zu verkaufen und schließlich haben wir uns angeschaut, wie der bis dahin unberührte Boden bearbeitet werden kann, damit er nicht auslaugt, sondern für viele Generationen fruchtbar bleibt.

 

Fahren wir fort mit der 5. Frage und nähern uns nun endgültig den Schritten in diesem ganzen Prozess, die nur sehr wenige zu gehen in der Lage sind, denn dazu muss man ausgebildeter und erfahrener Agroingenieur sein oder man hat solche an seiner Seite:

5. Frage: Was bauen wir an?

Wenn die Erde nach der Rodung und Versorgung mit natürlichen Nährstoffen voller Kraft ist und aufnahmebereit, stellt sich die Frage: Für welche Nutzpflanze entscheide ich mich jetzt? Welcher Setzling wird wo am besten Wurzeln schlagen und gedeihen? Und da rede ich nicht von der Frage, ob ich nun Birnen oder Äpfel anbauen will, sondern die Frage geht viel mehr ins Detail: welcher Setzling von welcher Sorte Äpfel oder Birnen unter den 30 zur Auswahl stehenden Sorten wird, an welcher Stelle der Plantage die besten Chancen haben?

Diese Entscheidung lässt sich nur mit intensiver Analyse der einzelnen Flächen treffen. Denn so, wie Menschen schon von Dorf zu Dorf oft verschiedene Dialekte sprechen und sich in der Mentalität unterscheiden, so kann auch die Zusammensetzung des Bodens stark variieren, dass eine Sorte auf bestimmten Parzellen nicht gut wächst, in der direkten Nachbarschaft aber bestens. Der Agroingenieur muss also schauen, dass er das zusammenstellt, was auch zusammenpasst.

Dafür nimmt er erstmal Bodenproben an unzähligen Stellen, und die jeweilige Bodenbeschaffenheit bestimmt, was wo genau angebaut werden kann. Da gilt es natürlich vorher zu wissen, welcher Setzling welches individuelle Zusammenspiel braucht zwischen Bodenzusammensetzung, Wind- und Sonneneinfluss und Grundwasserbedingungen? Spätestens dann weiß ich, dass etwa Birnen sowieso keine Chance hätten, und wenn es dann in Richtung Äpfel geht, weiß ich, dass Apfelsorte Nr. 14 von den Sorten 1 bis 17 auf bestimmten 20.000 qm am besten zurechtkommt und Apfelsorte Nr. 9 auf anderen 40.000 qm.

Das sind Entscheidungen, die für Jahrzehnte festgelegt werden, also sollte sich der Ingenieur hier sicher sein. Vielleicht merkt man jetzt schon, dass Ackerbau auf hohem langwirtschaftlichen und ökonomischen Niveau absolute Spezialisten braucht und gut ausgebildete Arbeiter.

Aber wir sind mit der Frage, was genau angebaut werden kann, noch nicht fertig, denn ein Hightech-Baustein fehlt noch neben den Laboranalysen von Bodenproben: Wie Pflanzenreihen am Ende gesät werden, in welchem Verlauf, in welcher Richtung und mit welchem Abstand zueinander, das hängt auch stark davon ab, wie der Boden auf Regen reagiert. Wo sammelt sich das Wasser an? Wie schnell und in welcher Tiefe vereinigen sich die Wasserlinien und durch welche Bodenschichten fließen sie ab, um dem Grundwasser zugeführt zu werden? Bei all dem ist das Tempo entscheidend. Selbst, wenn die Bodenanalyse ergeben hat, Apfelsorte 9 wäre vom Nährstoffgehalt des Bodens und von der Sonneneinwirkung her irgendwo ideal, kann es sein, dass diese Sorte dort sofort kaputt geht, weil sie auf keinen Fall länger als 1 oder 2 Tage mit den Wurzeln im Wasser stehen darf.

Um herauszufinden, was sich also unter der Erdoberfläche abspielt, steigt man nun tatsächlich weit über die Oberfläche bis in den Himmel; von dort aus analysiert man nun den präzisen orografischen Verlauf des Landes, und zwar mit hochauflösenden Satellitenbildern.

„Orographie“ kommt vom Altgriechischen „oros“, zu Deutsch ‚Berg“, und -graphie heißt ‚zeichnen‘ oder ‚schreiben‘. Orographie ist also, ich zitiere Wikipedia, „ein Spezialgebiet innerhalb verschiedener Geowissenschaften und befasst sich mit Höhenstrukturen auf der natürlichen Erdoberfläche, Verlauf und Anordnung von Gebirgen sowie den Fließverhältnissen der Gewässer“.
Als Pilot musste ich mich auch schon damit befassen, denn es geht bei den Fließverhältnissen nicht nur um Gewässer, sondern auch um Wind! Und in orografisch bedingte Winde wie der Bora oder dem Mistral einzufliegen, kann toll sein mit 150 km/h Rückenwind oder tödlich – je nachdem, ob man weiß, was man tut.

In der Landwirtschaft geht es auch um Leben und Tod mit diesen orografischen Analysen, aber zum Glück nur für Pflanzen. Per Radarabtastung wird nun in einem Höhenreliefbild in feinsten farbigen Linien dargestellt, wie der Boden mit Wasser interagiert aufgrund seiner Hebungen und Senkungen. Solche Bilder zu interpretieren ist nicht einfach, da sieht das ungeschulte Auge gar nichts; so, wie ein Arzt lernen muss, die wabernden Schwarz-Grau-Weiß-Bilder seiner Ultraschallgeräte zu verstehen, so lernt der Agroingenieur über Jahrzehnte hinweg immer besser, dem Boden seine Geheimnisse zu entlocken, die sich unter der unmittelbaren Erdoberfläche verbergen.

Mit diesen Analysen kann dann festgelegt werden, welche Drainage-Maßnahmen getroffen werden müssen, damit die Pflanzen das Milieu an Feuchtigkeit bekommen, das ihnen guttut. Mit den Sattelitenbildern vor der Nase und schwerem Gerät unter dem Hintern werden schließlich Abflussgräben in bestimmter Tiefe in die Parzelle eingefügt, und erst das gibt der Parzellenaufteilung nun den letzten Schliff.

6. Frage: Wer pflanzt welche Setzlinge ein?

Kaum jemand macht sich Gedanken um Setzlinge, um diese Jungpflanzen, die wie Neugeborene darauf warten, in den besten Lebensbedingungen aufwachsen und gedeihen zu können. Ja, geh halt zum Obi und kauf dir welche! Wenn es nur so einfach wäre. Oh nein, die Produktion von Setzlingen ist etwas Faszinierendes – wie doch alles fasziniert, wenn man sich lange genug damit beschäftigt. Und es ist – ganz was Neues hier – etwas Hochkomplexes.

Wie jetzt Setzlinge genau hergestellt werden, das ist ein Kapitel für sich und ich lasse es hier aus, weil ich eh wieder über meine nach wie vor unverdrossen angestrebten 10 min hinausgehe. Dabei ist die Herstellung der Setzlinge für alle Agrikultur-Schaffenden daseigentliche Core-Investment, wie ich immer sage, das zentrale Element, wo die Widerstandsfähigkeit und Ertragskraft der später erwachsenen Pflanze geprägt wird.

Umso mehr freue ich mich, dass die Zucht, also die Baumschule unserer eigenenSetzlinge, seit Kurzem auch exklusiver Bestandteil eines WB-Portfolios ist. Wir haben nämlich den Experten, der uns bisher mit seiner Baumschule versorgt hat, einfach zum Mitgründer unserer eigenen Beteiligungsgesellschaft gemacht, die in eigenen Gewächshäusern die Setzlinge produziert. Wir kaufen das Know-how des Experten also nicht mehr, sondern wir haben es schlicht übernommen, was sich für alle Beteiligten enorm rechnet.

Schöner Nebeneffekt dabei: Wir produzieren weit mehr Setzlinge, als wir für unsere eigenen Plantagen und Gewächshäuser bräuchten und verkaufen sie – z. B. an die cleveren unter den Großgrundbesitzern, die ihr Land mit unserer Hilfe auch produktiver machen wollen. Die kaufen dann neben hunderttausenden von Setzlingen zusätzlich unser Spezial-Know-how und Manpower, und so hat auch die Investition in die Produktion von Setzlingen eine höchst achtbare Renditeaussicht und wir haben Skalierungseffekte, die die Produktion der Setzlinge zum Eigenbedarf extrem vergünstigt.

Also mal kurz von der Vogelperspektive aus gesprochen, denn wir befinden uns ja noch immer in einem Podcast für finanzielle Bildung und ein gutes Leben: 96% aller Menschen, die Vermögensaufbau anstreben, haben Agrikultur als Investition gar nicht auf dem Radar. Aber wer davon hört und nicht gleich aufgrund von Ahnungslosigkeit und Ängsten – beides geht meistens Hand in Hand – dieses so erdverbundene Thema von sich weist, dem eröffnet sich eine Welt schillernder Wertschöpfung. „Wo man hinspuckt, keimt es“, will ich da den Homo faber von Max Frisch zitieren. Überall keimt es, am Anfang aller Wertschöpfung beim Landkauf, bei den Setzlingen und am Ende, wenn die eigene Tomate im Mund landet. Und Investoren können den Satz ergänzen: „Wo man hinspuckt, fließt Rendite.“

Was für eine grandiose Anlageklasse! Und ich finde eben, wir sollten sie nicht den Konzernen, Trusts, Family Offices und Milliardären überlassen. Denn Agrikultur wird für eine ständig wachsende Menschheit immer wichtiger, und es ist nicht die Frage, ob sie gemacht wird; es ist die Frage, von wem sie gemacht wird. Und da bin ich eben für Investorendiversität, für Pluralität vieler kleiner Anleger mit ihren 20.000, 50.000 oder auch mal 3 Mio. Dollars. Die rote Lady sprach von Naivität, was, wie sich jetzt zeigt, vielleicht ein bisschen naiv war. Ja, womöglich war ich vor vielen Jahren mit dem Kauf meiner ersten Parzelle naiv, da haben mich viele ausgelacht. Heute sehe ich weit über 1000, die hier mitmischen und mich nicht mehr aus-, sondern mit mir lachen.

Aber ich will verraten, was mich besonders freut an dieser Entwicklung: das sind meine Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Natürlich waren sie zu höflich damals, um sichtbar und hörbar die Nase zu rümpfen angesichts dieser kruden Investitionen in irgendein Land außerhalb Europas mit einer Was-weiß-ich-Bewirtschaftung. Und heute? Wenn sie ständig Erträge einbuchen dürfen? Würden sie mir natürlich nie gratulieren, das wäre ja ein Gesichtsverlust. Aber sie machen ständig Witze um irgendwelche Obst- und Gemüsesorten, wenn ich am Telefon bin – und ganz ehrlich: Das ist eine der schönsten Bestätigungen, dass auch Naivität nicht nur das Leben vieler Anleger, sondern auch das von Steuerberatern bewegen kann. Und das muss man erstmal schaffen, wo doch diese Berufsklasse berühmt dafür ist, so flexibel wie ein Stahlträger zu sein.

Und das ist nicht alles: Ein verräterisches Vögelchen hat mir vor Kurzem gezwitschert, dass sogar der ein oder andere meiner Steuerberater meine Podcasts hört! Hallo! Ich grüße euch von der wackeren Steuerfront!

Ok, ok, ich bin dabei, mich zu verplaudern. Wir waren beim Core-Investment der Setzlinge stehengeblieben:

Wenn es nun darum geht, die Setzlinge einzusetzen, erweitert sich der Kreis der Akteure. Die Spezialisten, also die Agroingenieure, gehen spätestens jetzt auf Suche nach Arbeitskräften, und die müssen ein solides Verständnis für Landwirtschaft und eine starke Hand haben. Denen wird dann beigebracht, wie mit speziellem Gerät und Abstandsmessern die Löcher gegraben werden, wie die kleinen grünen Racker eingesetzt werden und wie sie gerade in der ersten Zeit gepflegt werden müssen; anschließend kommt die Pflege der erwachsenen Pflanze, so lange sie lebt, also viele Jahre lang.

Gar nicht so verwunderlich ist dann vielleicht: Diese Arbeiter bleiben dem Unternehmen oft ein Arbeitsleben lang erhalten. Das hat sicher mehrere Gründe, aber einer liegt vielleicht auch darin, dass diese Arbeiter die Pflanze, die sie einst selbst eingesetzt und jeden Tag großgezogen haben, dass sie die ein bisschen wie eine Art eigenes Kind betrachten und sich diesem wirklich verbunden fühlen und damit dem ganzen Unternehmen.

Bei ein paar Tausend Hektar braucht man auch viele Arbeiter, die meistens Alleinverdiener sind für ihre Familien und daher gut bezahlt gehören. Hier nimmt die Wertschöpfungskette eine besondere Stufe, indem sich das, wofür es Spezialisten braucht, nun nicht nur für Investoren lohnt, sondern für tausende Menschen darüber hinaus und mit diesen Menschen dort, wo Agrikultur ist, auch Infrastruktur entsteht.

Wer Agrikultur macht, wie ich sie verstehe, der nimmt niemandem Land weg, sondern verlebendigt das Land für die Bevölkerung. Die Pampa der Großgrundbesitzer hat gar niemandem etwas gebracht. Wer das Land aber für viele Beteiligte nutzbar macht, der schafft stabile und wertvolle Arbeitsplätze, die so begehrt sind, dass sie schon innerhalb der Familie weitergegeben werden, womit wieder der generationenübergreifende Effekt der 3. Säule sichtbar wird. Übrigens tun wir damit auch dem Klima was richtig Gutes, denn Abertausende von Bäumen verschiedenster biodiverser Sorten binden viel, viel mehr CO2 als eine Gras- und Buschlandschaft.

7. Frage: Was könnte die Investition gefährden?

Je nach Pflanzensorte kann es 3-6 Jahre dauern, bis die höchste Ertragskraft erreicht wird. Wie lange Ernten möglich sind, liegt in den Genen der Pflanzen, aber ebenso in ihrer Pflege. Im subtropischen Klima gedeihen ja nicht nur die Pflanzen besser und schneller, sondern auch alles andere, was man vielleicht nicht unbedingt haben will, wie Schädlinge, Milben, Pilze. Wer hier mit der chemischen Keule kommt, erzielt kurzfristig Erfolge und langfristig geht die Plantage zugrunde – abgesehen davon, dass Pestizide aller Art in den jeweiligen Ländern viel teurer sind als bei uns und deshalb die Rendite schmälern, wenn sie eingesetzt würden.

Wir halten es also viel eher mit langfristig sinnvollen Maßnahmen der Schädlingsabwehr, bevor eine Bekämpfung nötig sein sollte, wie etwa mit bestimmten Hecken, die die Parzellen auf natürliche Weise umzäunen. Wenn dann eine Milbe vom Wind hergetragen wird, und genauso verbreiten sich ja diese Viecher, dann verfangen sie sich in der Hecke, und deren ätherische Öle macht die Milbe dann derart euphorisch, dass sie sich gerne in den Tod stürzt. Es gibt noch eine Vielzahl kleinerer Schutzmaßnahmen, die in ihrer Gesamtheit viel effektiver sind als Chemie und über die Jahre gesehen fast nichts kosten. Deshalb betreiben wir aber keinen Bio-Anbau, mal abgesehen davon, dass das Wort Bio eh nur als Marke geschaffen wurde für die von der Natur weitgehend entkoppelte Wohlstandsgesellschaft. Nein, in seltenen Fällen, wo es ein Schädling mal zu den Bäumen geschafft hat und die Entfernung des infizierten Baumes nicht mehr reicht, dann setzen auch wir punktuell Pflanzenschutzmittel ein, bevor die ganze Plantage kaputt geht. Diese Mittel bauen sich wenigstens mit der Zeit ab und werden vom Boden und von seinen Bewohnern auch ganz gut vertragen.

Um so einen Befall aber zu erkennen, braucht es ein gutes Auge und jemanden, der jeden Tag durch alle Reihen geht – und das sind viele Kilometer, wie man sich denken kann. Auch ein Schutz vor Schädlingen ist, die Pflanze bestmöglich in ihrer Abwehrkraft zu stärken: Dafür gibt es ein Nährstoffverteilungssystem, das von mehreren Becken aus mit Computerhilfe gesteuert wird und durch ein Netz von winzigen Plastikschläuchen jedem einzelnen Baum die optimale Nährstoffversorgung zugeführt wird. Auch dadurch wird der Boden weniger strapaziert und jede Pflanze bekommt, was sie braucht, was ein kundiger Blick an der Rinden- und Blattbeschaffenheit erkennen kann. Dabei handelt es sich um Mineralien, wie wir sie auch brauchen, wenn wir mehr schwitzen.

8. Die letzte und schönste Frage: Wie läuft das mit den Ernten und Erträgen?

Auf so einer Plantage wird ständig geerntet aus zwei Gründen: In einem Gewächshaus ergeben die Pflanzen alle paar Monate Ertrag, und da die Pflanzen zu ganz unterschiedlichen Zeiten als Setzlinge eingebracht wurden, kann auch jeden Tag irgendwo was geerntet werden. Bei so empfindlichen Sachen wie Tomaten oder Paprika ist das übrigens reine Frauenarbeit. Da muss nicht schwer getragen werden, aber es sind ein gutes Auge und flinke, geschickte Finger nötig, mit einer guten Portion Geduld, womit der Großteil der Männer raus ist.

Draußen auf der Plantage werden auch ständig Ernten eingefahren, weil viele Bäume in diesen klimatischen Verhältnissen zur gleichen Zeit Früchte in mehreren Reifestadien tragen, und das kurioserweise gleichzeitig. Wir in unserem europäisch gewöhnten Zyklen kennen das gar nicht, dass am unteren Ast eine Knospe hängt, am mittleren Ast schon überreife Früchte runterfallen, wenn nicht rechtzeitig einer da ist, und ganz oben sind noch ganz harte, grüne Jungfrüchte, die noch ein paar Wochen Sonne und Regen brauchen.

Das alles braucht eine gute Logistik und ein schlaues Abrechnungssystem. Da werden jeden Tag Früchte durch die Gegend gefahren, gewogen und die Erträge gleich im Computer den jeweiligen Parzellen zugeordnet. In kurzen Abständen fahren dann Laster und Kleintransporter mit unzähligen Kisten zum Großmarkt, der zum Glück weniger als 20 km entfernt ist. Das allein spart viel Geld, Emissionen und Energie, um das Erntegut frisch zu halten. Der Großmarkt dann ist unüberschaubar groß und laut, und für die einzelnen Güter gibt es tagesaktuelle Einkaufspreise als Richtlinie, wer dann wie viel von was wann bekommt zu welchem Endpreis, das ist nochmal eine ganz eigene, sehr spezielle Welt.

Wohlstandsbildner haben damit zum Glück weniger zu tun, denn wir haben eine 100%ige Abnahmegarantie von einem Großhändler, der dann seine Marge auf dem Großmarkt heraushandelt. Abgerechnet wird mindestens ein Mal pro Quartal, und wie oft es dann Ausschüttungen geben soll, darüber müssen sich die Investoren einigen. Jede Ausschüttung verursacht viel Verwaltung und deshalb auch Kosten; daher bin ich immer ein Freund, das zu bündeln.

Mit diesem Einblick, wie ich ihn tiefer noch nirgends vorgenommen habe, kann ich jeden und jede nur ermutigen, sich das irgendwann mal selbst anzuschauen. Ein einziges Mal reicht normalerweise, um zu wissen, wie sagenhaft einfach Investoren ihr Geld in quicklebendiges Produktivkapital umwandeln können. Viele aber kommen öfter, vielleicht alle 5 Jahre – einfach, weil es dort auch warm ist, schön, es sich gut trinken, essen und leben lässt – und das teils mit den eigenen Produkten aus dem eigenen Supermarkt.

Vom Landkauf und Setzling bis zum Verkauf des fertigen Produkts beim Endverbraucher ist so der größte Teil der Wertschöpfungskette abgedeckt. Und die Hauptsache als zentrales Kriterium der Plausibilität ist und wird immer bleiben, egal, wohin sich die Menschheit entwickelt: Die Wertschöpfungskette muss so vielen Beteiligten wie nur irgendwie möglich nützen, nicht nur dem Emittenten oder den Investoren, denn dann geht das Ganze schnell kaputt. Wir reden hier im besten Fall vom Gegenteil: Von Projekten und Erträgen, die von Generation zu Generation weitergereicht werden. Von einer Emittentengeneration, Investorengeneration, Arbeitergeneration und Endverbrauchergeneration zur nächsten. Mit gesellschaftlich unverzichtbarer Wertschöpfung, die kein Ende hat.

Ob nun mit Tomaten, Paprika, Salat, Nüsse oder Zitronen – Hauptsache, ein gesundes und genussreiches Leben in Fülle, das wünsche ich uns allen.

Euer Andreas

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