#102 Marktmanöver, Politikstrategien & Lebenshacks

Podcast-Dauer: 34:04

Von gesetzlichen Stolpersteinen für Anleger bis zu einem Wundermittel für mehr Energie

Vier abwechslungsreiche Themen will ich euch heute vorstellen, mit brüchiger Stimme hier und da wegen einer abklingenden Erkältung: Zuerst schauen wir uns an, wie der Gesetzgeber schlechtes Deutsch und psychologische Tricks verwendet, um Geldflüsse in seinem Sinn zu lenken. Dann folgen zwei Beispiele, wie verrückt es an der Börse zugeht mit Milliarden, die aus heißer Luft und sonst nichts bestehen. Traurig wird es, wenn wir uns anschauen, wie und warum Subventionspolitik unsere Wirtschaft so belastet, wie wir es gerade erleben. Nach so viel energiezehrender Kost gibt es schließlich einen Energiebringer, der uns kaum was kostet, außer ein bisschen mehr Zeit auf der Toilette, und zum Abschluss kläre ich darüber auf, wie es sich denn mit der Reihenfolge der drei Stufen des Finanzseminars verhält – mit einer einfachen Antwort auf eine häufig gestellte Frage.

Shownotes:

Sarna Röser über Subventionspolitik
https://www.focus.de/finanzen/news/kolumne-von-sarna-roeser-habeck-tischt-uns-ein-oekonomisches-maerchen-auf-es-wird-boese-enden_id_259690651.html

Anmeldung zur Investorenausbildung:
https://www.digistore24.com/product/515695

Wie einem der Gesetzgeber Vermögensanlagen madig macht

Über die Lenkung von Geldströmen habe ich schon öfter in den vergangenen 100 Podcasts gesprochen. Jetzt kommt eine neue – ja, ich will sagen – Volte dazu, wie der Gesetzgeber beeinflussen will, wie sich Anleger in der Wahl ihrer Vermögensanlagen entscheiden. Das macht er z. B. mit Hilfe von negativem Nudging, also durch so kleine Schubser, in dem Fall durch stichelige Hinweise, die schon beim Lesen signalisieren sollen:

„Bist du dir da ganz sicher, was du vorhast? Willst du das wirklich machen? Verstehst du die Tragweite deiner Entscheidung?“ Wo unterschwellig immer eine Aussage mitschwingt wie „Ja bist du deppert, so dein Geld zu riskieren?“

Und wie verklausuliert der Gesetzgeber das? Mit folgendem Satz, den seit Neustem verschiedene Emittenten ihren Prospekten beilegen müssen. Der Satz lautet:

„Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.“

Das muss tatsächlich ab sofort in den gesetzlich vorgeschriebenen Texten von Vermögensanlagen stehen, zumindest in denen, mit denen wir als Wohlstandsbildner zu tun haben.

Zwei Dinge fallen mir bei diesem Satz auf, der nun wirklich nicht aus dem Olymp der deutschen Sprache herabgestiegen ist, was Klang, Rhythmus, Vokabular und Sinnhaftigkeit angeht:

  1. Die Formulierung „nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann“ ist redundant, da beide Teile des Satzes im Grunde dasselbe aussagen. Besser wäre es, sich auf eine der Aussagen zu beschränken oder sie präziser zu formulieren.
  2. Der Satz ist vage in Bezug darauf, was an dem Produkt schwer zu verstehen sein könnte. Statt den Leser mit Unklarheiten zu konfrontieren, wäre doch eine klare Aussage über die Komplexität oder über spezifische Herausforderungen des Produkts hilfreicher. Was genau ist denn nicht einfach? Die Kostenstruktur, die Gesellschafterstruktur, die Rechte-Pflichten-Balance, die möglichen Risiken, die steuerlichen Szenarien?

Nein, der Satz suggeriert, das gesamte Produkt sei nicht einfach zu verstehen. Dabei gab es doch vor wenigen Jahren noch die Auflage des gleichen Gesetzgebers, dass Emittenten verpflichtet sind, auf maximal drei Din-A4-Seiten in verständlicher Sprache alle wichtigen Merkmale wie Risiken, Kosten und Strukturen verständlich darzustellen, weshalb diese Seiten auch bezeichnet werden als Basisinformationsblätter (BIB) oder Wesentliche Anlegerinformationen (WAI).

Hier ein ehrlicher, konstruktiver Vorschlag, was in diesen Blättern stehen könnte anstatt dieses niveaulose, Unsicherheit stiftendes Geschwurbel:

„Sie sind dabei, eine Entscheidung zu treffen, die große Auswirkungen auf Ihr Kapital haben kann, im positiven wie im negativen Sinn. Beschäftigen Sie sich daher gründlich mit den Details der vorliegenden Vermögensanlage, damit Sie wissen, was Sie tun.
Wenn Sie denken, Anteile der verfügbaren Informationen nicht einordnen zu können, um eine gute Entscheidung zu treffen, holen Sie sich Rat bei jemanden, der schon mit Finanzanlagen ein größeres Vermögen aufgebaut hat und deshalb angenommen werden darf, dass er sich auskennt.“

Das wäre doch ehrliches und verständliches Deutsch, oder, das nicht tendenziös formuliert ist, um perfide Einfluss zu nehmen auf die Entscheidung des Investors.

Zwei Beispiele für Börsenkapriolen, mit Zuckerberg und Trump an der Spitze

Ab heute führe ich eine neue Rubrik ein, die immer dann in einem Newsletter oder im Podcast erscheint, wenn die Börse einmal wieder herzerfrischend irrational unterwegs war. Die Börsen der Welt fesseln schließlich die Aufmerksamkeit selbst seriöser Medien und bestimmen via Aktienrente nun auch in Deutschland mit darüber, ob viele Menschen im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind – bzw. jetzt heißt das ja Bürgergeld – oder ob sie sich ein würdiges Leben ohne drei Altersteilzeitjobs leisten können.

Wir wissen ja: Die Masse an Geld und die Masse an Teilnehmern, die wir an den öffentlichen Märkten sehen, die müssen nichts mit Vernunft zu tun haben. Mit der Rubrik der Börsenkapriolenbeispiele will ich genau darauf aufmerksam machen, dass sich eine ursprünglich sinnvolle Idee – nämlich die Börse –  in ein unwägbares, erratisch agierendes Monstrum verwandelt hat, das nur noch wenig bis nichts mit der realen Wirtschaft zu tun hat.

Meta – 220 Mrd. Dollar für eigentlich selbstverständliche Nachrichten

Zuerst zu Meta, oder wie die Amerikaner es aussprechen Mädda – jetzt die Konzernmutter von Facebook, die längst zu einer der meistgeklickten Plattformen für Desinformation geworden ist. Dieses Unternehmen hat einen rekordverdächtigen Zuwachs an Börsenwert bekommen, und zwar innerhalb von nur einem Tag: 220 Mrd. Dollar war Meta am 02. Februar 2024 mehr wert als noch am Tag zuvor nach einem Kurssprung von 394 auf 478 Dollar pro Aktie. Das waren mehr als 20 %.

Generell war der Verlauf des Kurses von Meta erstaunlich, schließlich dümpelte die Aktie noch im November 2022, also knapp eineinhalb Jahre vorher, bei 90 Dollar herum.

Was soll man jetzt von diesen Zahlen halten? Wie viel ist Meta jetzt wert? Rechtfertigen ordentliche Quartalszahlen und die Nachricht, dass eine Dividende von 50 Cent pro Aktie ausgezahlt werden, wo doch ein Abfluss von Geld auch immer eine Schwächung des Unternehmens ist, rechtfertigt das einen Mehrwert von 200 Mrd. Dollar innert 24 Stunden? Und ist es nicht generell seltsam, wenn ein schon ausfinanziertes Unternehmen in nicht einmal eineinhalb Jahren seinen Wert verfünffacht?

Natürlich ist das seltsam. Niemand weiß, was Meta wirklich substanziell wert ist, wahrscheinlich Zuckerberg selbst nicht. 90 Dollar pro Aktie ist vermutlich zu wenig, 478 Dollar pro Aktie ist absurd zu viel! Aber es waren nun mal so viele Glückritter bereit, am 02. Februar viel Geld für Aktien hinzulegen, dass die Nachfrage den Preis nach oben gedrückt hat.

Bedenklich an diesem Rauf-Runter-Spiel ist wie immer, wenn man weiß, dass Meta zu jenen Giganten zählt, deren Launen und Kapriolen die gesamten amerikanischen Börsenindices und damit die Welt beeinflussen. Das ist alles ziemlich spektakulär und ziemlich sinnlos. Allein Zuckerberg, der sein Androiden-Image gerade mit längeren Haaren abstreifen will, wird sich freuen, dass heiße Luft 220 Milliarden Dollar wert sein kann.

Truth Social an der Börse – Wie schell kühlt die milliardenheiße Luft ab?

Naja, keine Kapriole, nicht mal heiße Luft, würde ich meinen, sondern eine totale Absurdität darf als Börsenverrücktheit hier nicht unerwähnt bleiben: Donald Trump hat es geschafft, sein – nennen wir es mal – soziales Netzwerk Truth Social an die Börse zu bringen. Das dürfte zwar nur Trump-Fans betreffen, die den dauerlügenden Feuerkopf mal kurzzeitig um 5 Milliarden $ reicher gemacht haben auf dem Papier; aber dieser Vorgang zeigt, wie wenig die Börse mit Wert und Wirklichkeit zu tun haben kann, dafür umso mehr mit Hybris, Gaunerei, Verblendung bis hin zum Betrug.

Denn ich bin mir nicht sicher, ob so mancher dieser Trump-Anhänger investiert hätte, wenn er gewusst hätte, dass das Netzwerk im vergangenen Jahr lächerliche 4 Mio. Dollar Umsatz bei 58 Millionen $ Verlust gemacht hat. Trump und seine Konsorten dürften das vor dem Börsengang gewusst haben, haben es aber erst danach deutlich verlauten lassen. Mal sehen, ob da die US-Börsenaufsicht SEC, das steht für Securities and Exchange Commission, ob die dem noch mal nachgeht. Denn Gesetze zum Anlegerschutz gibt es ja nicht nur in Deutschland.

Dieses Netzwerk hat also keinerlei intrinsischen Wert, sondern einen rein ideellen, damit Trumps Sicht der alternativen Wirklichkeit verbreitet werden kann. Da wird das heutige Börsenprinzip in Reinform, maximal zugespitzt, präsentiert: Es zählt nicht, was wirklich vorhanden ist; es zählt allein der Spuk, der im Kopf der Leute herumgeistert.

Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob diese Plattform Truth Social und damit ihre Aktien eine Zukunft haben. Denn ihre Zukunft ist vollkommen von der Zukunft Donald Trumps abhängig. Irgendwann werden sogar die hart gesottenen Republikaner in Amerika von diesem Mann Abstand nehmen, wenn er die Gelegenheit hatte zu zerstören, was man eben zerstören kann. Und wenn Trump bedeutungslos geworden ist, was wir alle hier noch erleben werden, wenn wir es denn überleben werden, dann ist auch sein Netzwerk bedeutungslos – und dann dürften viele froh sein, wenn sie rechtzeitig noch für kleines Geld ihre Aktien verkaufen konnten.

Wirtschaftsrettung oder innovationshemmende Zombifizierung? Die Subventionsstrategie von Habeck & Co.

Subventionen – was wie eine großzügige Geste des Staates aussieht, erweist sich oft als zweischneidiges Schwert in der Wirtschaftspolitik. Auf der einen Seite dienen sie als Pflaster, die kurzfristig wirtschaftliche Blutungen lindern oder bestimmte Industrien und Sektoren vor dem internationalen Wettbewerb schützen soll. Und ja, sie können vorübergehend dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern, regionale Entwicklungsunterschiede auszugleichen und technologische Innovationen zu fördern. So propagiert es Wirtschaftsminister Habeck.

Wenn er jetzt nur noch den Mut zur ganzen Wahrheit aufbringen könnte – denn im Wort „vorübergehend“ zeigt sich gleichzeitig die Kehrseite des leistungslosen Geldsegens: Sobald Subventionen abgebaut werden, um den Markt zurückzuführen in eine gesunde Balance der Kräfte von Angebot, Nachfrage, von Resilienz und Qualität, dann gibt es unweigerlich Verlierer in diesem Prozess, und das sind die Unternehmen und Arbeitskräfte, die ohne staatliche Unterstützung nicht wettbewerbsfähig sind.

Worum handelt es sich bei diesem Prozess, dieser Rückführung im Kern? Es handelt sich dabei um eine Bereinigung des Systems, und die ist unvermeidlich, um veraltete Strukturen abzuschaffen und Raum zu geben für neue, effizientere und innovativere Wirtschaftsakteure; aber klar, für das Alte, das dabei untergehen muss, ist dieser Übergang oft schmerzhaft und sozial herausfordernd – so, wie es für Gebüsch im Wald auch schmerzhaft sein muss, ausgerissen oder kontrolliert verbrannt zu werden, damit Licht auf den Boden fällt und frische Baumtriebe wieder eine Chance haben, bis ins Kronendach emporzuwachsen.

Subventionen verlängern das Leiden dysfunktionaler Wirtschaftsbereiche

Was ich mich da aber immer frage, und es mag hart klingen: Warum überhaupt eine Sekunde mehr als nötig, warum unproduktives Gebüsch subventionieren, wenn eigentlich kraftvolle Baumsetzlinge nur darauf warten, stark und groß zu werden? Und das ist es, was mir an Subventionen generell nicht gefällt:

Sie verlängern das Leiden von kranken und dysfunktionalen Wirtschaftsbereichen, indem sie ineffiziente Unternehmen künstlich am Leben erhalten und so notwendige Strukturanpassungen verzögern und dadurch Innovationen in die Zukunft verschieben. Denn einer der besten Innovationstreiber für jede Volkswirtschaft ist nun einmal die Notwendigkeit, für ein Problem eine Lösung zu finden, und viele Unternehmen sind oft erst dann richtig motiviert eine Lösung zu finden, wenn es schlicht ums Überleben des Unternehmens geht.

Ist doch auch klar: Wenn die Dinge zur Zufriedenheit aller laufen, fühlt sich niemand dazu berufen, das Rad neu zu erfinden, um ganz neue Wachstumschancen zu generieren. Wenn alles läuft, werden vielleicht Prozesse optimiert, aber innoviert wird nicht, solange man nicht gezwungen ist, ein running system durch ein besseres zu ersetzen. Und dieser unbequeme, aber zutiefst schöpferische Wechsel –oder besser gesagt – Wandel, vielleicht sogar Transformation – das wird durch Subventionen in die Zukunft verschoben, nur, um dem unweigerlichen Tod der Todgeweihten heute nicht ins Auge schauen zu müssen. Nein, wir schaden lieber heute noch der Volkswirtschaft, in dem wir Geld in ein fast totes Pferd stecken.

Corona – Unterstützungsprogramme mit fragwürdigem Erfolg

Ein Beispiel dafür war die Corona-Politik der deutschen Regierung:

Mit verschiedenen Unterstützungsprogrammen, die damals Überbrückungshilfen genannt wurden, konnten viele Unternehmen die schwierigen zwei Jahre überleben. Dabei kamen diese Hilfen vor allem zwei Arten von Unternehmen zugute:

  1. denen, die diese Finanzspritzen eigentlich nicht gebraucht hätten, weil sie genug Rücklagen hatten oder insgesamt resilient genug waren, um sich an die enormen Herausforderungen anzupassen und
  2. denen, die so schwach auf der Brust waren, dass sie auch ohne Corona ihr Geschäft früher oder später hätten einstellen müssen und damit den Insolvenzdurchschnitt bestätigt hätten, der im natürlichen Stirb und Werde einer freien Marktwirtschaft ganz normal und gesund ist.

Aber diese eigentlich schon toten Firmen wurden durch Subventionen künstlich durch die Corona-Jahre getragen, weshalb man auch von Zombie-Unternehmen gesprochen hat. Die gut gemeinte, aber schlecht ausgeführte Maßnahme dafür wurde mit einem Gesetz zementiert, und das war das „Gesetz zur vorübergehenden Aussetzung der Insolvenzanmeldepflicht für durch die COVID-19-Pandemie geschädigte Unternehmen“.

Wie Gießkannengeld das natürliche Stirb und Werde der freie Marktwirtschaft aushebelt

Diese Geldverteilung mit der Gießkanne hat entsprechend die Insolvenzquote in den Corona-Jahren auf nahezu null gesenkt. Wie sehr es sich bei diesen Subventionen um rausgeschmissenes Geld gehandelt hat, kann man jetzt, in diesen Monaten im Jahr 2024, gut beobachten:

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat festgestellt, dass im Februar 2024 1200 Personen- und Kapitalgesellschaften insolvent gegangen sind. Das sind 11 % mehr gegenüber dem Januar 2024, das sind 43 % mehr gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2023, aber jetzt kommt’s: Das sind sage und schreibe 28 % mehr Insolvenzen gegenüber dem Februar-Durchschnitt der Jahre 2016-2019 – also der Zeit vor der Pandemie.

An diesen Zahlen sieht man, dass nun dieses Drittel mehr an Insolvenzen, an halbtotem Material, nun endlich sterben darf, weil es während der subventionierten Zeit künstlich beatmet wurde mit aberwitzigen Summen.

Deutschland hat sich mit vielen Milliarden Zeit gekauft, aber mit dem Geld wieder einmal keinerlei Wert hergestellt. Politiker kaufen sich mit Staatsgeld Zeit, um schmerzhafte, aber gesunde Entscheidungen von einer Legislaturperiode in die nächste zu schleppen, weil es genug hypnotisierte Bürger gibt, die diesen zombifreundlichen Kurs wählen.

Am krassesten ist das gerade wieder beim Renteneintrittsalter zu verfolgen: Rot-Grün ist bei dem Thema zu keinerlei Abstrichen bereit, obwohl die Lebenserwartung steigt, die Preise steigen, die Gesundheitskosten für alte Menschen steigen, die Geburtenrate nicht steigt und es also immer weniger gibt, die im Umlageverfahren die Rentner finanzieren können – sprich: sehenden Auges mit Stimmenfang der älteren Generation auf den Eisberg zufahren.

Wettbewerbsverzerrung auf inländischer und europäischer Ebene

Und ich habe noch einen weiteren Kritikpunkt an der aktuellen Subventionspraxis, vor allem von Robert, dem Habeck mit den Spendierhosen, – und hier kritisiere ich die Verzerrung nicht nur im inländischen Wettbewerb unter den Firmen, sondern auch auf nationaler Ebene, also im größeren europäischen Kontext.

Wie wir es mit Wettbewerbsverzerrung innerhalb Deutschlands zu tun haben, ist klar: Wenn bestimmte Firmen finanzielle Unterstützung erhalten, während andere, möglicherweise konkurrierende Unternehmen leer ausgehen, dann ist offensichtlich, dass der faire Wettbewerb untergraben wird. Ohnehin schon große Firmen wie Intel bekommen noch mehr Marktmacht durch Förderungen und Steuernachlässe, die der kleine, hochbesteuerte Mittelstand wieder reinholen muss. Das ist nicht nur im Sinne einer soliden Finanzpolitik Schweinekram, wie Professor Lars Feld sagen würde, sondern auch schlicht unanständig.

Und wenn wir jetzt europäisch denken, dann wirft doch die massive finanzielle Unterstützung der deutschen Regierung für Tech-Riesen wie Intel und TSMC, die beiden Chip-Hersteller, viele Fragen auf. Denn was ist es anderes als Wettbewerbsverzerrung, wenn nicht alle Länder über die gleichen Voraussetzungen und finanziellen Mittel verfügen, um vergleichbare Investitionen zu tätigen?

Reiche und große Nationen wie Deutschland und Frankreich verschulden sich, um Milliarden in ausgewählte Sektoren zu pumpen, während kleinere oder finanziell schwächere Staaten wie Finnland, Schweden, Estland und Portugal diese Möglichkeit nicht haben. Gerade diese Länder haben jetzt auch ihren Unmut über diese Praktiken deutlich zum Ausdruck gebracht und gefordert, dass diese Thematik auf die Agenda gesetzt wird, um eine gerechtere Verteilung von Firmenansiedelungen zu diskutieren.

Legale Korruption? Wie Subventionen Wähler ködern

Und ein letzter, für mich der vielleicht kritischste Punkt ist die politische Dimension von Subventionen, den ich schon bei der Rentenpolitik habe anklingen lassen: Politiker nutzen Subventionen immer auch, um ihre Wählerschaft kurzfristig zu besänftigen und um so ihre Regierungszeit zu verlängern. Für mich ist das nichts Anderes als eine Form legaler, subtiler Korruption mit Steuergeld.

Und was macht das? Es unterminiert die Entscheidungsfähigkeit der gesamten Wirtschaftspolitik, wenn Entscheidungen mehr von politischen Erwägungen als von ökonomischer Vernunft getroffen werden. Dieses Gebaren zerstört die wirtschaftliche Glaubwürdigkeit und die Leistungsfähigkeit eines Landes. All das können wir in diesen Wochen und Monaten hautnah miterleben.

Also: Wenn Politiker den Subventionsjoint herumreichen, ist das immer auch Klientelbenebelung. Dazu passt ein knackiger Kommentar auf Focus-online von Sarna Röser: Sie ist die Bundesvorsitzende des Verbands „Die Jungen Unternehmer“ und vertritt über 6.500 Familienunternehmer und junge Unternehmer in Deutschland. Sie spricht in dem Artikel ganz konkret davon, dass zunehmende staatliche Eingriffe unser Wirtschaftssystem nicht stärker machen, wie das Robert Habeck hofft, sondern schwächen. Link in den Notizen zum Podcast, sehr erhellend und aufrüttelnd.

Hände weg von subventionierten oder steuerlich geförderten Finanzprodukten

Und deshalb, passend zum Thema, meine wiederholte Warnung als dringende Empfehlung an alle Investoren: Hände weg von subventionierten oder steuerlich geförderten Finanzprodukten oder anderen Sachen, die so gepusht werden; denn mit diesen Dingen begibt man sich in ein schwüles, muffig-ranziges Dickicht von Halbwahrheiten, Interessenskonflikten und purer Intransparenz.

Denn auch hier haben wir wieder eine Lenkung von Geldströmen durch Anreize, und die hat immer Ursachen; würde über diese Ursachen aufgeklärt werden, würden sich die Dinge nicht verkaufen. Etwas über jeden Zweifel Erhabenes und Gutes braucht nur Aufklärung, aber es braucht keine Karotte, die dem Anleger vor die Nase gehalten wird; und damit bleibt man unabhängig von politischen Entscheidungen und vom Füllstand der Staatskasse.

Wie so oft gilt auch hier: Was die Masse macht, ist oft ein Hinweis für Selbstdenker, es genau so nicht zu machen.

Der Timer als kostbares Handy-Gadget: Mein Weg zu neuer Energie und Produktivität

Ich will mit einem Kapitel abschließen, das nur indirekt die Fähigkeit berührt, große Geldmengen aufzubauen bzw. Verluste zu vermeiden, weil: dieses Kapitel ist wirkungsvoll für alle Ebenen des Lebens, also auch für die finanzielle.

Als ich im letzten Jahr mehrere Monate an dem Büchlein „Von Milliardären lernen, um Millionär zu werden“ gearbeitet habe, bin ich vor lauter Schreibeifer und Kreativlust in eine Falle getappt, die mich viel Kraft und Effektivität gekostet hat; dabei sollte ich es als ehemaliger Therapeut und begeisterter Ernährungsforscher besser wissen: Ich habe beim Denken, Schreiben, Recherchieren, Korrigieren und Formatieren etwas vergessen, was nicht nur in den Sommermonaten wichtig ist, aber dort besonders – ich habe vergessen genug zu trinken!

„Genug trinken“ hat eine Menge mit Fülle auf allen Ebenen des Lebens zu tun

Ah, „genug trinken“, das ist ja mal alter, kalter Kaffee, magst du jetzt denken. Aber warte ab: Mir ist das Thema wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt, als ich ein Interview mit einem alten Ayurvedischen Arzt gelesen habe. Ayurveda, wissen wir, bezeichnet ein traditionelles Gesundheitssystem, das seine Wurzeln im antiken Indien hat und seit über 5.000 Jahren praktiziert wird. Der Begriff „Ayurveda“ setzt sich zusammen aus den Sanskrit-Wörtern „Ayus“ (Leben) und „Veda“ (Wissen) und bedeutet also „Wissenschaft vom Leben“ oder „Lebensweisheit“.

Zu dieser Lebensweisheit gehört darauf zu achten, genug zu trinken. Als ich das Interview in einer kurzen Schreibpause gelesen habe, war es 11.30 am Vormittag. Ich bin wie immer an dem Tag gegen halbsechs ausgestanden, habe morgens ein großes Glas Wasser getrunken und habe mich dann ans Schreiben gemacht. Aus diesem Flow, der dabei entstanden ist, bin ich erst um 11 Uhr aufgewacht und dachte, jetzt hätte ich eine Pause verdient. Aber anstatt mich zu bewegen und was zu trinken, was nach 4 Stunden Arbeit ja angebracht gewesen wäre, da wollte ich den spannenden Artikel lesen, den ich mir gespeichert hatte, eben den mit dem Arzt.

Und da gibt dieser Arzt einen Tipp, der uralt ist, den zu erinnern aber immer gut ist: Ziehe dir mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand eine Hautfalte vom Handrücken deiner anderen Hand weg; und wenn du sie loslässt, muss die Haut wie ein Flitzebogen zurückschnellen, sofern, tja, sofern du genug getrunken hast. Ich habe den Test gemacht und war erschüttert, dass da gar nichts zurückgeschnellt ist. Das war mehr wie eine zähe Galertmasse, die man nach oben zieht, loslässt, und dann verwabert sie wieder gemächlich in der Breite. Ich war also total dehydriert.

Seitdem wende ich ein Verfahren an, das der Ayurvedische Arzt empfohlen hat und werde seitdem belohnt mit wirklich spürbar mehr Energie, Konzentrationsfähigkeit, Arbeitsfreude und Wohlbefinden. Und das Verfahren geht ganz einfach so:

Mit einem halben Liter reines Wasser geht es morgens nach dem Aufstehen los. Für den Körper ist das der ideale Startschuss, seine Entgiftungs- und Aufräumarbeiten aus der Nacht abzuschließen. Wenn ich das in einem Rutsch getrunken habe, aktiviere ich den Timer meines Handys auf 60 min. Trotz Flugmodus erinnert er mich dann ans Trinken, das ich eisern einhalte. Es klingelt, ich gehe in die Küche, trinke ein Glas Wasser, und starte den Timer für erneute 60 Minuten.

Und das mache ich so alle 60 Minuten bis 17 Uhr. Danach nämlich stellen sich die Nieren schon langsam auf die Nacht ein und die Trinkmenge sollte bis 20 Uhr immer kleiner werden; dann wird auch der Schlaf durch nächtliche Klogänge nicht gestört.

Na ja, aber umso zahlreicher können gerade am Anfang dieser Trinkroutine die Klogänge am Tag sein, denn ausgetrocknete Körper sind wie ausgetrocknete Böden: Wenn es regnet, fließt erstmal alles Wasser durch. Es kann nicht gehalten werden. Eine Zelle, die jahrelang auf Mangelversorgung konditioniert wurde, muss erst wieder lernen, richtig Wasser aufzunehmen. Das ist ein Training, das gut mehrere Wochen dauern kann, gerade bei älteren Leuten. Aber der Lohn der Mühe ist eine überragend erhöhte Produktivität! Wenn unsere Billionen Zellen mit genug Wasser vernünftig miteinander kommunizieren können, dann ist von allem mehr da. Das ist auch Fülle! Dann gibt es mehr

  • Spaß an der Arbeit
  • Wachheit und Klarheit im Kopf
  • bessere und schnellere Entscheidungsfähigkeit
  • Fokus auf das, was wichtig ist, weniger Ablenkungsgefahr
  • bessere Laune
  • eine viel höhere Abwehrkraft unseres Immunsystems und
  • abends bleibt weit mehr Energie übrig, weil Sympathicus und Parasympathicus den ganzen Tag ausgeglichener waren, heißt: mehr Wasser im Körper reduziert den Zellenzerstörer und Sterbefaktor Nummer 1, nämlich Stress: es puffert ihn ab, weil Wasser das Erholungssystem des Parasympathicus aktiviert. Die 377 anderen Vorteile erspare ich mir an dieser Stelle.

Und zwischendurch immer wieder den Hautfalten-Handrücken-Test machen, und es ist eine Freude, wie viel Spannkraft im Gewebe sein kann, egal, wie alt jemand ist. Und zur Erinnerung: Wer erst dann trinkt, wenn er Durst verspürt, ist schon dehydriert und hat weniger als 50% seiner Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einem Timer alle 60 Minuten ändert sich das so eindrücklich, dass ich dich nur ermutigen kann: Probiere es aus! Lass dich von deinem Handy erinnern. Das ist dann eine der besten Fähigkeiten deines Handys.

Die drei Stufen der Investorenausbildung – ganz einfach in der Handhabung

Als Appendix zu diesem Podcast möchte ich noch auf das kommende Präsenzseminar verweisen, also auf die dritte, intensivste und abschließende Stufe der Investorenausbildung, die nächste Woche stattfindet am 13. April in Grasbrunn, knapp 20 km südöstlich von München. Plätze sind noch verfügbar, Link zur Anmeldung lege ich nochmals in die Videobeschreibung für Kurzentschlossene. Das nächste Mal sehen wir uns in Präsenz dann erst wieder am 27. September in Stuttgart.

Da stellte sich so mancher schon die Frage: „Ja, wenn ich jetzt endlich eingewiesen werden will in die Anwendung der Wohlstandsbildner-Strategie und ich melde mich kurzfristig zum Seminar an – kann ich dann die dritte Stufe auch vor der zweiten Stufe absolvieren?“

Höchste Zeit, hier Klarheit zu schaffen, zumal es auch ganz einfach ist.

Die drei Stufen der Wohlstandsbildner-Investorenausbildung

Aber vorher nochmal der Überblick der drei Stufen und ihre Bezeichnungen: Stufe 1 ist das Videoseminar, jederzeit sofort verfügbar. Stufe 2 ist das Live Onlineseminar, das etwa 6-7 Mal im Jahr stattfindet. Stufe 3 ist das Präsenzseminar, derzeit in München, Stuttgart oder Hamburg, insgesamt ca. 4 Mal im Jahr.

Die erste der drei Stufen ist ja das Videoseminar, mit dem jede und jeder nach der Anmeldung über Digistore sofort loslegen kann, weil wir die individuellen Zugangsdaten innerhalb weniger Minuten per Mail mitteilen.

Anders verhält es sich mit Stufe 2 und 3, denn diese sind terminlich fixiert, weil ich und meistens Patrick und weitere Mitarbeiter mit von der Partie sind. Angenommen, du hörst heute am Samstag davon, dass in einer Woche die dritte Stufe stattfindet, die nächste zweite Stufe aber erst am 08. Juni stattfindet.

Die richtige Reihenfolge der Investorenausbildung: Eine Empfehlung, keine Vorgabe

Und nun sind speziell wir Deutschen ja so auf Ordnung, Maß und Mitte gestrickt, wozu ich mich selbst eindeutig bekenne. Und wenn es eine Reihenfolge gibt, dann ist es sinnvoll, diese Reihenfolge einzuhalten. Und jawoll, das ist auch meistens sinnvoll, sonst wäre eine Reihenfolge ja von vorneherein gar nicht nötig. Glaubt mir, etliche Wohlstandsbildner und ich sind in Ländern investiert, da gibt es auch Reihenfolgen, aber nur in der Theorie. Im Leben hält sich da kaum jemand dran, und dann haben alle einen Stress, weil nichts mehr planbar ist. Es bleibt schlicht zu hoffen, dass die Renditen auch ohne Ordnung, Maß und Mitte fließen.

Wie ist das aber nun bei der Investorenausbildung? Bei uns macht die Reihenfolge schon Sinn, weil es empfehlenswert ist, sich erstmal die gut 6 Stunden der ersten Stufe des Videoseminars zu gönnen, um viel besser mitdenken zu können bei den darauf aufbauenden.

Nun, die zweite Stufe bezieht sich in vielem unmittelbar auf die erste, und die dritte bezieht sich in einigen Anteilen auf die zweite und auf die erste. Aber, und das ist das Tolle: Diese Reihenfolge ist eine Empfehlung, aber kein Zwang. Das Leben hat mir schon Teilnehmer direkt in die dritte Stufe gespült, mitten hinein ins Präsenzseminar, und die hatten keinerlei Gelegenheit, sich etwas von den beiden ersten Stufen reinzuziehen. Und sie hatten trotzdem einen riesen Spaß am Seminar und alle Lücken hinreichend schließen können, um gut mitzukommen.

Und mehrere schon hatten zwar in aller Gründlichkeit das Videoseminar durchgearbeitet und wollten dann so schnell als möglich weitermachen. Dann war ihnen aber das Onlineseminar, also die zweite Stufe, zu weit entfernt; also haben sie die dritte Stufe vorgezogen und hatten damit sogar den besonderen Nebeneffekt, dass sie mit dem vorzeitigen Wissen aus Stufe 3 einiges in der Stufe 2 mit einem erweiterten Horizont einordnen konnten.

Es geht also alles, wie ihr seht. Wer keine Zeit verlieren will, um als Investor loslegen zu können, den soll keine Reihenfolge bremsen. Wer sie einhalten kann, prima, und wenn nicht, wird etwas improvisiert, aber alles ist dennoch möglich.

Terminfestlegung der Ausbildungsstufen 2 und 3 flexibel eintragen

Das ist auch der Grund, warum wir generell die Terminfestlegung für Stufe 2 und 3 jetzt der Anmeldung zur Ausbildung nachgelagert haben, heißt: Du kaufst die Ausbildung und bekommst mit dem Begrüßungsschreiben zur erfolgreichen Anmeldung den Link zu einer Website, auf der du deine Wunschtermine für Stufe 2 und/oder 3 eintragen kannst. Das kann auch recht kurzfristig erfolgen, zumindest im Fall des Live-Onlineseminars und wenigstens 4 Tage vor dem Präsenzseminar, weil wir für dieses ja Essen und Unterlagen einplanen müssen.

Wir machen einfach möglich, was machbar ist, so einfach ist das, und gehen dabei bei aller Liebe zur deutschen Ordnungsliebe so unbürokratisch wie möglich vor. Das heißt: Wer am 13. April dabei sein will, soll sich um die Reihenfolge nicht scheren, sondern loslegen. In Zeiten der brutalen Teuerung und globalen Unsicherheit ist Zeit kostbarer denn je geworden, um Vermögen aufzubauen.

Es grüßt dich ganz herzlich

Andreas, der Wohlstandsbildner.

Denn Wohlstand ist nicht nur eine Frage des Kontostands, sondern auch eine Frage der Flexibilität.

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