#99 Jahresausblick für Investoren
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Podcast-Dauer: 37:51
Was 2024 wichtig werden könnte für Wohlstandsbildner und die, die es werden wollen.
Ein gutes, ein erfülltes Jahr 2024 mit vielen Glücksmomenten wünsche ich allen Wohlstandsbildnern und allen, die diesen Podcast hören. Ich grüße euch ganz herzlich mit diesem ersten Podcast im Jahr, in dem es nur um zwei Themen geht: um so ein kleines wie dem neuen Wohlstandsbildner-Logo, das mit einem Buchstaben allerdings eine ganze Welt kartografieren will; und es geht um so ein großes Thema wie der Jahresvorschau, die zeigen soll, worauf ich besonders meinen Blick werfe, sowohl als Investor, als Bürger und Steuerzahler und als Mensch.
Shownotes
Link zum kostenfreien Online-Webinar für eine rund einstündige Einführung in die Wohlstandsbildner-Welt: https://start.wohlstandsbildner.de/online-workshop/
Superforecasting oder Welche Gefahren die Menschheit am meisten bedrohen: https://radar.gesda.global/topics/foresight-prediction-and-futures-literacy
Das Podcast-Ranking der besten Weiterbildungspodcasts in Deutschland: https://podcasts.feedspot.com/education_podcasts_in_german/
Das neue Wohlstandsbildner-Logo mit vielen Wegweisern zu einem guten Leben
Vor ein paar Monaten habe ich mich für die Überarbeitung des Wohlstandsbildner-Logos entschieden. Es sollte schlanker werden, gradliniger, frischer. Übriggeblieben ist die Wort-Bild-Marke „Wohlstandsbildner“ in Großbuchstaben mit einem etwas größer gezeichneten „W“, in dem der rechte Schenkel nach oben herausragt als Symbol für Entwicklung, Wachstum und Leben.
Das „W“ beschreibt dabei bildlich ja sehr schön das Schicksal vieler bemühter Geldanleger, so ja auch mein Schicksal noch vor 20 Jahren: Man steigt ein, und dann geht es erstmal runter in die Verlustzone. Dann rappelt man sich wieder ungefähr hoch zum Ausgangsniveau, hat Zeit verloren, leider auch kein Wissen gewonnen, probiert also irgendwas Neues, und wieder geht der Zacken nach unten. Bis auch dieser Verlust ausgebügelt wurde, alles wieder auf Start, und es geht von vorne los, oder aber es kommt vor dem nächsten Absturz irgendwann die entscheidende Frage: Ist Vermögensaufbau eine Aneinanderreihung von Versuch und Irrtum oder kann man Geldvermehrungsdinge lernen, mit einem System, mit einer Strategie?
Dann beginnt die Zeit der Wohlstandsbildung, Klarheit hält Einzug, ein Plan schält sich heraus und mit ihm kommt Sicherheit und ein gutes Gefühl kommt mit ins Spiel. Damit fällt die W-Linie nicht mehr runter, sondern setzt ihren Weg nach oben hin fort, potenziell grenzenlos, denn wo die Bildung von Wohlstand endet, bestimmt allein der Investor und vielleicht seine begrenzte Lebenszeit.
Meinem Leben gemäß müsste ich locker 4 oder 5 Ws aneinanderreihen, denn ich war ja viele Jahre lang Teilnehmer des Rauf-und-Runter-Spiels namens Zinspolitik, Börse und anderer potenzieller Verlustbringer. Aber heute bin ich dankbar für die Erfahrungen, denn beim Himmel:
Was hätte ich ohne das alles nicht gelernt über Geld? Wen alles hätte ich nicht kennengelernt – Investoren, Emittenten, Strategien, Geschäftsfelder, Länder und ihre ganz eigene Geldmentalität und die vielen Wegbegleiter in einer Investorengemeinschaft? Ich persönlich brauchte halt die vielen Ws, um zu erfahren, wie ich aus ihnen ausbrechen kann.
Was mir am Buchstaben W gefällt, ist aber nicht nur die Auf- und Ab-Dynamik, die in keinem anderen Buchstaben so vortrefflich zum Ausdruck kommt; dieser sinnlich-weiche, vibrierende W-Klang ist auch der Beginn einer langen Reihe von Wörtern, die allesamt viel mit meiner Auffassung von Wohlstandsbildung und mit einem guten Leben zu tun haben!
Hier mal ein Auszug an Varianten, 29 an der Zahl, und jeder möge prüfen, ob er diese W-Wörter mit dem Leben als Investor und der Kunst klugen Investierens in Zusammenhang bringen kann:
Erstmal natürlich Wohlstand – was sonst. Dann aber auch Wahrnehmung, Wachstum, Wissen, Wertschätzung, Wertschöpfung, Werkzeug, Wirtschaft, Wirksamkeit, Wirklichkeit, Wachsamkeit, Weltoffenheit, Wahrscheinlichkeit, Wechselwirkung, Weitsicht, Weltanschauung, Weichenstellung, Win-win-Situation, Wandel, Weisheit, Wunder, Wagnis, Wille, Wettbewerbsvorteil, Wohlwollen, Wohlbefinden, Weiterentwicklung, Wünsche, Würde…
Mensch, da kriegt man ja ganz trockene Lippen. Klingt aber wunderbar, oder? Das alles steckt für mich in dem W des neuen Logos. Doch ein W-Wort fehlt noch in dieser Aufzählung, und dieses W-Wort möchte ich unserem neuen Jahr voranstellen, als Motto, Leitlinie, Wegweiser („Wegweiser“ – passt auch gut in die Liste). Und dieses W-Wort lautet:
Wahlfreiheit
Wie oft haben wir es in den letzten Jahren davon gehabt, von diesem Genuss der Wahlfreiheit – diesem Element, das mit einem finanziell dauerhaft entspannten, mit einem finanziell autonomen Leben einhergeht. Und ich meine diese Wahlfreiheit jetzt nicht nur bezogen auf das, was ich tun und lassen kann, wenn ich will, und auf das, was ich haben kann, wenn ich will – nein, die Wahlfreiheit beginnt viel früher und ist viel größer, weil ich auch wählen kann, was ich denke!
Es geht darum, dass ich wählen kann, welchen Gedanken ich verfolge und welchen ich fallenlasse, weil er nicht zu mir und meinen Zielen passt. Warum aber meine ich, dass vorrangig finanziell entspannte Menschen wählen können, was sie denken wollen?
Auf den ersten Blick können arme Menschen ebenso wie Reiche wählen, was sie denken. Diese Wahlfreiheit steht grundsätzlich allen zur Verfügung, sofern sie überhaupt wahrnehmen, dass sie denken, was sie denken und sofern sie wissen, dass sie ihre Gedanken steuern können. Das sind schon mal gar nicht so viele Menschen, denn nur wenige machen sich regelmäßig Gedanken über ihre Gedanken.
Die meisten lassen sich von ihren seit Jahren und Jahrzehnten eingeübten Gedankenkreisen vorantreiben, wo wir ja aus vielerlei Studien wissen, dass sich an normalen Tagen in der Dauerflut unserer Gedanken maximal 1-2% wirklich neue Gedanken befinden. Der Rest an Gedanken ist die immer neu aufgekochte Denksuppe von gestern und vorgestern und vorvorgestern.
Diese Zeit, die wir gerade wieder durchschritten haben – die Weihnachtszeit sowie der Jahreswechsel – diese sogenannte besinnliche und entspanntere Zeit ist für viele, auch für mich, eine besondere Einladung, das Hamsterrad der althergebrachten Gedanken zu durchbrechen, hinzusitzen, ruhig zu werden und in der inneren Vorausschau auf das kommende Jahr vielleicht mal ein paar Prozent mehr wirklich neue, schöpferische Gedanken zu kreieren.
Aber viele nehmen sich auch zwischen den Jahren nicht die Ruhe und Zeit dafür, ihren Gedankenvorrat zu erneuern. Weil sie sich freiwillig weiterbewegen in ihrem Hamsterrad, und wenn das nicht der Beruf ist, dann ist es eben das Fitnessstudio, sind es die sonstigen Routinen oder eine endlose Reihe von Verwandtenbesuchen, weil man das ja schon immer so durchgezogen hat. Was für ein Stress auch in stressfreien Tagen. Bloß nicht hinsitzen, alleine sein, nach innen schauen und bewusst nachdenken.
Stress in einem gehetzten und von Routinen getriebenen Leben, am besten in einem 0-8-15-neun-Stunden-Hamsterrad-Job, in dem ich mich die meiste Zeit mit Gedanken herumschlagen muss, die ich freiwillig gar keine Lust hätte zu denken – Stress ist der wirkungsvollste Killer bewussten und frei gewählten Denkens. Und was löst auch in dem noch immer scheinbar reichen Deutschland bei immer mehr Menschen immer mehr Stress aus? Geldmangel natürlich!
Es gibt viele Stressoren, mit denen wir alle klarkommen müssen, aber wenn unsere Gedanken beherrscht werden, ach was, durchseucht sind von dieser einen Frage „Wie kann ich mir das leisten? Wie kann ich das bezahlen?“ – von dieser Frage, die tausende Male am Tag in so vielen Köpfen herumgeistert, dann bleibt nicht mehr viel Raum zu reflektieren und zu wählen, welchen Gedanken ich nun folgen will; denn dieser Denkraum ist komplett besetzt von einem Urbedürfnis, von einem Urinstinkt, der unauslöschlich mit unserem Leben verbunden ist – und das ist das Bedürfnis nach: Sicherheit. Das ist der Instinkt, überleben zu wollen.
Erinnere dich dabei, lieber Lauscher jetzt am Lautsprecher deines Handys, Autos oder deiner Computeranlage, erinnere dich an die Bedürfnispyramide mit den fünf Ebenen nach dem Psychologen Abraham Maslow:
Die zwei untersten Ebenen der grundsätzlichen Bedürfnisse beziehen sich auf unsere körperlichen Bedürfnisse und dann auf unser Bedürfnis nach Sicherheit. Erst, wenn die erfüllt sind, können wir uns um Ebene Drei kümmern, um soziale Bedürfnisse, um ein gutes Miteinander mit unseren Mitmenschen.
Und erst, wenn auch dieses Bedürfnis nach Verbundenheit und Gemeinschaft erfüllt ist, erst dann kommen wir zur 4. Ebene der Individualbedürfnisse. Dort oben erstmalig kann sich ein menschliches Wesen den Luxus erlauben, darüber nachzudenken, was es denken will. Und auf dieser Grundlage ist es dann möglich, in die Nähe der letzten und höchsten Bedürfnisebene zu kommen, was nur wenigen Menschen gelingt, wie Abraham Maslow selbst sagt: das ist die Ebene der Selbstverwirklichung.
Und warum es so wenige sind, vermute ich, könnte auch daran liegen, dass die ersten drei Ebenen – Körperliches, Sicherheit, Soziales – dass diese drei doch ganz schön viel mit Geld zu tun haben. Warum? Weil diese Bedürfnisse in unserer Gesellschaft ausschließlich oder erheblich leichter mit Geld zu erfüllen sind.
Also, schon oft erwähnt, aber jetzt in einer neuen Verkettung von Gedanken:
Das größte Selbstbestimmungsrecht, das sich finanziell entspannte Menschen leisten können, ist die Freiheit wählen zu können, was sie denken!
Denn ohne ausreichendes Kapital steckst du entweder ständig in einer der drei unteren Ebenen fest oder springst ab und zu auf die vierte Stufe der Individualbedürfnisse, aber fällst regelmäßig herunter, wenn das Geldthema wieder im Vordergrund steht. So geht es vor allem vielen Selbstständigen und Unternehmern, aber auch Angestellten, sollten sie plötzlich ihren Job verlieren.
Gegen dieses Selbstbestimmungsrecht würde ich alles eintauschen, was es an materiellen Werten gibt. Denn aus ihm heraus entstehen ja erst alle materiellen Werte. Alles von Wert hat irgendwann mit einem neuen Gedanken angefangen.
Jahresausblick – Was 2024 wichtig werden könnte, nicht nur für Investoren
Jeder, der regelmäßig die Zeitung liest, weiß um die großen kommenden Themen, und gute Nachrichtenportale geben zudem ihren eigenen Jahresrück- und vorausblick zum Besten, in denen alles aufgeführt wird, was gesellschaftlich relevant war oder werden könnte.
Das wird sich also mit vielen meiner eigenen Punkte überschneiden, was aber nichts macht, denn ich will das eine oder andere kommende Ereignis aus meiner subjektiven Investorensicht heraus einordnen.
Wer wird amerikanischer Präsident?
In diesem Jahr dürfen 4,2 Milliarden Menschen in 76 Ländern wählen. Das nennt man dann mal ein Superwahljahr. Der Elefant im Wahlraum, über den sich von seit Längerem viele den Kopf zerbrechen, das ist die amerikanische Präsidentenwahl im November. Mit einem gesunden Menschenverstand ist es schwer zu begreifen, dass ein Lügner, Aufwiegler, Aufschneider, Dauerangeklagter, Rechtsextremist und Obernarziss – wie ein 77-jähriger Brüllaffe mit viel grobschlächtiger Cleverness, aber geringem Intelligenzquotienten mutmaßlich Präsidentschaftskandidat und am Ende sogar zum zweiten Mal Präsident werden könnte. Die Amerikaner sind da für einige Überraschungen gut und wir werden mit diesen Überraschungen leben müssen.
Sollte Trump gewählt werden, können wir uns in Deutschland, Europa und im Rest der Welt darauf einstellen, dass uns viele unruhige Jahre bevorstehen, auch nach seinen vier Jahren noch. Denn die Kosten werden immens sein, die wir, die jeder von uns mit seinen Steuern und mit dem einhergehenden Wohlstandsverlust wird schultern müssen, wenn dieser Mann umsetzt, was er umsetzen will.
Von Joe Biden habe ich übrigens in vielerlei Hinsicht keine so viel bessere Meinung, denn in seiner America´s First-Agenda übertrifft er Trump ja noch, obwohl der sie erfunden hat. Biden verkörpert perfekt hinter seiner Gentleman-Maske das Motto des gerade verstorbenen Henry Kissinger: Amerika hat weder Feinde noch Freunde, nur Interessen. Dennoch bin ich der Meinung der meisten von uns, dass von zwei großen Übeln Joe Biden das Übel wäre mit zu vielen Lebensjahren auf dem Buckel, aber geringfügig weniger Risiken.
Viel lieber wäre mir, wenn es denn keine Alternativen gibt, die jetzige Vizepräsidentin Kamela Harris, die weithin unterschätzt wird und von Joe Biden auch so vorgeführt wurde, dass sie wenig internationale Punkte sammeln konnte. Aber diese Frau ist bei weitem fitter, schneller im Kopf, ausgewogener in der Verteilung ihrer Sympathien und deshalb fairer im Umgang mit allen. Und sie wäre die erste Präsidentin, noch dazu mit hispanischem Hintergrund, also eine den Horizont des Landes erweiternde Erscheinung.
Aber was im November nicht ist, kann ja trotzdem noch kommen, wenn Biden unter der Last einer zweiten Amtszeit altershalber aussteigt und sie dann automatisch an der Reihe wäre.
Entwicklungsimmobilien in den USA
Aber wer auch immer amerikanischer Präsident wird – sämtlichen Wohlstandsbildner-Projekten, vornehmlich den Entwicklungsimmobilien, wird es gut gehen. Denn auf die haben Präsidenten kaum einen Einfluss, wobei Trump als erklärter Immobilienfan vielleicht eher von Vorteil wäre. Wichtiger ist das Verhalten der Federal Reserve Bank, und da stehen ja alle Zeichen auf Zinssenkungen, was uns dann zusätzlich freuen wird. Denn dann gibt es auch in der Hochfinanz wieder mehr und schnelleren Handel mit größeren Summen, und das erhöht die Exit-Rate der Projekte, heißt: Es erhöht unseren Kontostand.
Damit einhergehen dürfte auch eine Stärkung des Dollar, und mehr Euro für einen Dollar im Falle eines Umtauschs zu bekommen, ist ein schönes Bonbon für die, die den Großteil ihres Portfolios im Dollar notiert haben.
Die zwei Supermächte: China
Schauen wir uns generell die zwei Supermächte unserer Gegenwart an: Natürlich wird alle Welt, die sich für Wirtschaft und Geopolitik interessiert, ganz besonders China beobachten.
Dafür relevante Fragen sind etwa:
- Wie wird der Ausbau des Militärs vorangetrieben, was nicht nur Taiwanesen interessieren dürfte?
- Wie geht China mit seiner hausgemachten Immobilienkrise um, die den gesamten Wirtschaftssektor herunterzieht wie nie zuvor in den letzten 20 Jahren?
- Wie energisch wird die One Belt, One Road- Entwicklung vorangetrieben, nachdem sich Italien von diesem modernen Seidenstraßen-Projekt unter Georgia Meloni zurückgezogen hat und immer mehr Länder gegen die Knebelverträge aufbegehren, die China vielleicht ein bisschen zu selbstbewusst vorlegt?
Dass China angesichts seines schrumpfenden Wachstums und der enormen Jugendarbeitslosigkeit in vielen Bereichen umdenken muss, das gilt als sicher. Gefügiger wird China unter Xi Jingping dabei sicher nicht, aber vielleicht etwas entgegenkommender, transparenter und schlicht fairer. Ein erstes Zeichen dafür ist die jetzt erlassene Visumfreiheit für 6 Länder, darunter Deutschland.
Die Welt ist vom Führer der kommunistischen Partei und seinen Entscheidungen meiner Meinung nach noch mehr abhängig als vom amerikanischen Präsidenten. Und es kann uns erschrecken oder faszinieren, dass Xi Jingping absolut kalkuliert gesellschaftliche Unruhen, schrumpfendes Wachstum und Firmeninsolvenzen in Kauf nimmt für diesen einen Faktor, der zu 80 % darüber bestimmt, wie sehr sich ein Land weiterentwickelt, und das ist: Technologieführerschaft.
USA
Was die USA angeht, muss ich hier keine einzelnen Punkte benennen. Was die USA machen, ist schlicht in allen Belangen für uns wichtig, und zwar einmal als Benchmark, die uns zeigt, wo wir als Europa und Deutschland weiter abgehängt werden und als Vorreiter, der uns zeigt, in welchen Bereichen wir unbedingt aufholen sollten.
Wirklich bedenklich bis bedrohlich ist die hohe Pro Kopf-Verschuldungsquote der Amerikaner von 99.200 Dollar. Zum Vergleich: Die Pro Kopf-Verschuldung eines Deutschen bezogen auf die gesamte offizielle Staatsverschuldung beträgt 32.180 Dollar.
Amerika droht hier womöglich eine Kernschmelze, wie führende Ökonomen befürchten; die bezieht sich auf die Schuldentragfähigkeit bei Anleihen. Die stehen derzeit schon über 5% bei einer Laufzeit von 10 Jahren. Ab 6 % Anleihenzins beginnt sich ein Staat zu zerlegen nach gängigen ökonomischen Gesetzen.
Die Europawahlen im Juni 2024
Weniger wichtig, global gesehen, aber für uns als Richtungszeig bedeutend, ist die Europawahl im Juni. Da wird sich zeigen, wie sehr Europa als Ganzes nach rechts wandert bzw. abwandert, und das hat dann sicher Auswirkungen auf das EU-Parlament.
Für den, der die Säulenstrategie nützt, wird sich wenig ändern, weil er eh kaum in Europa investiert ist, und die Regulierungen in Europa sind eh schon am Anschlag, noch viel schlimmer kann es mit den vielen Rechtsvorschriften nicht mehr kommen, ohne, dass unserem Kontinent vollends die Luft zum Atmen genommen würde. Und das kann sich nicht mal das verkopfte Brüssel erlauben.
Weiterer Verlauf des Ukraine- und Nahost-Kriegs
Weiterer Verlauf des Ukraine- und Nahost-Kriegs: Was die Ukraine angeht, will ich mich hier gar nicht viel äußern zu diesem menschlichen Drama und die gesamte Weltwirtschaft betreffenden Konflikt. Klar ist: Wenn in welcher Weise auch immer der Ukraine-Krieg ein Ende finden könnte, würde die Wirtschaft weltweit aufblühen, auch die deutsche. Unser Bruttoinlandsprodukt würde es auf jeden Fall sofort zu spüren bekommen.
Wichtig wird auch sein, wie schnell die NATO-Beitrittsgespräche mit der Ukraine und mit Moldau vorangebracht werden. Geopolitisch sind diese Verhandlungen hochbrisant, wirtschaftlich auch. Wir erleben hier umwälzende Veränderungen, die alle Generationen nach uns betreffen können.
Im Nahost-Krieg gibt es meiner Ansicht nach keine guten Voraussetzungen für eine baldige Friedenslösung aus mindestens zwei Gründen: 1. Amerika ist involviert – ein Land, das kein Problem mit jahrelangen Kriegen hat, vor allem, wenn es der Krieg anderer ist. 2. sind Friedensverhandlungen Stand heute kaum denkbar in einem Konflikt, der seit je her von einem Faktor bestimmt wird, der Konflikte in immer neue Eskalationen aufgehen lässt und gewiss nicht in Lösungen, und das ist: Rache.
Einer, der von kleinauf mit Bedürfnis nach Rache indoktriniert wurde, steht an der Spitze der Kriegshandlungen, der Hardliner und Ministerpräsident Israels Benjamin Netanjahu. Mit ihm, eingehüllt im Schutzmantel Amerikas, kann alles passieren, aber friedliche Lösungen gehören eher nicht dazu.
Eine unrühmliche Rolle in geopolitischen Konflikten und Kriegen aller Art, also auch hier, spielen die Medien. Da würde ich mir eine neutrale, ausgewogene Berichterstattung wünschen, die alle Meinungen berücksichtigt. Ein frommer, geradezu kindlicher Wunsch, ich weiß. Aber unsere Journalisten könnten doch wenigstens mehr über die wahren Friedensaktivitäten berichten, fernab der Scheinwerferpolitik, wie sie von vielen jeden Tag vorangetrieben werden, auch von Israelis, vereint mit Palästinensern, von Ukrainern, vereint mit Russen.
Energie folgt der Aufmerksamkeit, doch darauf wird die Öffentlichkeit nicht aufmerksam gemacht. Also bleiben sie weitgehend unbeobachtet, all diese Bemühungen um gegenseitigen Respekt und um Anerkennung der verschiedenen Bedürfnisse.
Was verdient, weniger emotional aufgeladen, ansonsten unsere Aufmerksamkeit?
Lieferkettenprobleme
Wieder haben wir große Lieferkettenprobleme wegen der Angriffe auf Containerschiffe im Roten Meer. Der Panamakanal hat zu wenig Wasser und der Suezkanal ist zu gefährlich geworden mit den Rebellenangriffen – das sind erhebliche Teuerungsfaktoren, die uns alle betreffen. Da hier auch das Land Iran involviert ist, könnte das noch lange ein Problem sein.
Das Klumpenrisiko der Börse
Dann bin ich vor allem für alle Börsenfans gespannt, wie sich die immer höhere Abhängigkeit aller Indices gestaltet und damit aller ETFs, und zwar von den „magnificent seven“. Sie dürften jedem bekannt sein, aber nochmals zur Sicherheit: Das sind die Konzerne Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und NVIDIA.
Sie bestimmen, wo es langgeht mit den Kursen, alles andere ist degradiert worden zu Kleinvieh und Beiwerk. Die Marktmacht dieser wenigen Giganten ist so unvorstellbar, dass sich die allermeisten ETFler des immensen Klumpenrisikos bewusst sein müssen. Wäre ich dort investiert, wäre mir schon arg mulmig. Dazu kommen die geradezu absurde Überbewertung von Tesla und das Konkurrentenrisiko, das Nvidia hat, denn die ganze Welt sitzt jetzt an der Entwicklung von Elektronik für Künstliche Intelligenz.
ETFs für Bitcoins
Und wenn wir es schon von ETFs haben, dann wäre eine Zulassung von Kryptowährungen für ETFs ein Paukenschlag. Der 10. Januar, also mit Erscheinen dieses Podcasts in 4 Tagen, ist der Schicksalstag. Da entscheidet die amerikanischen Börsenaufsicht, wie es weitergeht.
Die Finanzindustrie hätte ein neues Dorf, durch das viele Millionen Kleinanleger getrieben werden könnten. Die Finanzmarkttektonik würde auf jeden Fall neu geordnet mit einem extrem schwankenden Element, das viel Energie frisst und viel von seiner Dezentralisierung einbüßen würde, die ja bisher immer als Vorteil gepriesen wurde.
Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz – natürlich verdient das Thema nochmals eine gesonderte Erwähnung.
Wenn man Wissenschaftlern glaubt, dann ist das die Technologie, die unser Leben in den nächsten fünf Jahren mehr verändern wird als alles, was die Menschheit bisher erlebt hat. In Europa aber bekommen als erstes die Technokraten das Zepter in die Hand mit der Frage, wie dieses mächtige Instrument reguliert, ja regelrecht gezähmt werden kann.
Und in diesem Fall bin auch ich für eine schnelle, rechtssichere und hoffentlich bald weltweite Regulierung, denn: Egal, welchen Vorhersagen von Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen man glaubt – alle sehen in KI schon jetzt das mit Abstand größte Risiko für die Auslöschung der Menschheit, und das weit
- vor dem Risiko menschengemachter oder natürlicher Pandemien,
- vor einem Atomkrieg und
- vor Naturkatastrophen einschließlich eines Asteroideneinschlags.
Siehe dazu auch den Superforecasting-Link in den Shownotes.
Das Problem: Regulierung ist immer eine Bremse im Wettlauf konkurrierender Mächte. 2024 wird zeigen, in wieweit uns die KI-Regulierung zurückwerfen wird, zusätzlich zu unserer im Vergleich etwa zu Amerika geringen Investitionsbereitschaft. Während Europa ein paar 100 Mio. Euro für die KI-Forschung und Startup-Szene bereitstellt, investieren allein die großen Tech-Firmen in Amerika 200 Milliarden.
Irgendwann dürfte KI als Investitionschance auch eine Rolle in der Wohlstandsbildner-Strategie spielen, nämlich in der Säule 1 Infrastruktur. Doch 2024 wird das noch Instis vorbehalten sein, weil die Risiken viel zu hoch sind in dem, was sich nicht durchsetzen wird, weil es morgen schon überholt ist. Aber es wird kommen und ich beobachte das genau, vor allem, wenn nicht mehr nur die Rede sein wird von B2B und B2C, sondern von KI2KI. 2024 werden wir schon erleben, dass sich Bots miteinander unterhalten und antreiben werden.
Inflation
Inflation: Wo wird sie sich einpendeln? Die Fed hat schon angekündigt, dass das Geld wieder billiger werden soll, wenn sie die Zinsen senkt. Wird dann die EZB nachziehen? Die EZB wird vorsichtig sein, nachdem sie sich so kräftig die Finger verbrannt hat am Inflationsgeschehen. Es droht eh wieder zu steigen, die deutsche Regierung selbst tut viel dafür.
Meine Prognose ist, dass wir bei uns besonders in Deutschland noch lange keine offiziellen 2 % sehen werden. Die Preise seit Corona bleiben hoch und steigen. Die Selbstverpflichtung jetzt von 45 Euro pro Tonne CO2 spielt da eine gewichtige Rolle, die Migrations- und Rentenpolitik, die Rückkehr der MwSt. von 7 auf 19 % in der Gastronomie, und jede Belastung für die eh schon hochsubventionierten Landwirte wird auch auf die Endverbraucher abgewälzt. Eine Wirtschaftsweise hat zu allem Verdruss auch noch vorgeschlagen, es sollte wieder ein Solidaritätszuschlag erhoben werden für den Ukraine-Krieg. Dann macht die Inflation einen dicken Hüpfer nach oben und bleibt oben.
Steuererhöhungen, Subventionskürzungen, Sparmaßnahmen haben am Ende immer den gleichen Effekt: Wir Endverbraucher bekommen in allen relevanten Wertschöpfungsketten steigende Preise präsentiert. Das wird die Konsumlaune weiter dämpfen, was uns ein weiterhin schrumpfendes Bruttoinlandprodukt beschert. Derweil wird das Statistische Bundesamt die Inflationsraten weiterhin schön runterrechnen, ebenso wie die Europäische Zentralbank. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern gelebte Praxis.
Mit dieser in sich immer aufs Neue zerstrittenen Regierung wird sich an der Wirtschafts- und Preisentwicklung auch wenig ändern. Denn Grüne und SPD haben keinen Mut, spürbare wirtschaftsfreundliche Impulse zu setzen. Innenpolitisch ist kein Verständnis vorhanden für den Unterschied zwischen Investition und Konsum, außenpolitisch haben wir eine Frau Baerbock, die sich gern aufplustert und Muskeln spielen lässt, die sie gar nicht hat. Alles keine guten Voraussetzungen für den Handel innerhalb und außerhalb des Landes.
Ausbau der erneuerbaren Energien
Ausbau der erneuerbaren Energien: Den hätten wir nötiger denn je, jetzt, wo die CO2-Bepreisung deutlich ansteigt. Doch der Ausbau hat mit Geld nicht funktioniert, jetzt wird er ohne Geld noch weniger voranschreiten. Also auch hier: steigende Energie-Preise, nicht bei der Großindustrie, aber beim Mittelstand und bei jedem einzelnen Endverbraucher.
Interessante Trends, um die kaum einer herumkommen wird
Interessante Trends, die ich beobachte, liegen in der Milliardenbranche der Gesundheits- und Verjüngungstechnologien. Je günstiger die heute schon verfügbaren Anwendungen werden, desto größer ist die Zielgruppe, und dann sprechen wir von einem Billionen-Markt. Damit hat auch der anstehende Durchbruch in der Transplantationstechnologie zu tun, wenn es möglich sein wird, Organe lange konservieren zu können, um etwa die Leber eines indischen Verkehrstoten nach Deutschland zur Verpflanzung einfliegen zu lassen.
Da kommen ganz neue auch ethische Fragen auf uns zu und auch auf jeden Investor, wenn er die Chance hätte, für gute Renditen in dieses Geschäft mit der Angst vor dem Tod einsteigen zu können – und diese Geschäft boomt immer.
Ebenso gehört dazu die extreme Verbilligung von Genanalysen, die den tiefsten Blick in den Gesundheitszustand und -risiken eines menschlichen Körpers erlauben. Es wird schon vermutet, dass das irgendwann die Krankenkassen bezahlen. Wann mittels der Genschere Crispr auch am Genom gearbeitet werden darf bei uns in der EU, steht in den Sternen, wird aber kommen.
Was kommt 2024 für Wohlstandsbildner?
Was kommt 2024 für Wohlstandsbildner? Das macht hoffentlich Lust auf mehr Wohlstandsbildung:
Finanzseminare
Zuvorderst finden auch dieses Jahr Seminare statt, in Präsenz vor allem in München und Hamburg und eines in Stuttgart, das Online-Seminar live etwas öfter.
Neues Format: Online Webinare zur Einführung in die Säulenstrategie
Ab Februar werde ich auch knapp einstündige Webinare anbieten, die konzentriert in die Wohlstandsbildner-Welt nach institutionellem Vorbild einführen sollen. Die ersten Ausgaben werden live sein, später vielleicht per Aufzeichnung, aber Fragen können danach immer gestellt werden.
Wenn du, lieber Podcasthörer, also jemandem unsere Arbeit und Strategie empfehlen magst, wäre das die beste Anlaufstelle. Link für das Webinar siehe auf der Website der Wohlstandsbildner und hier in den Shownotes. Aber Achtung: Diese Website geht erst Anfang nächster Woche an den Start, also um den 09. Januar herum.
Inspektionsreisen für Wohlstandsbildner
Thema Inspektionsreisen: Ich selbst plane dieses Jahr zwei bis drei Kontinentalreisen zu machen, unter anderem nach Nordamerika zu einigen unserer Entwicklungsimmobilien. Ein Anlass dafür ist auch ein neues Investment, das wir ab sofort für Fortgeschrittene in Sachen Vermögensaufbau anbieten. Fortgeschritten bedeutet in diesem Fall: die Summe für den Mindesteinstieg ist sechsstellig. Da heute die Zeit zu knapp ist dafür, verschiebe ich Vorstellung dieses kostbaren und enorm lukrativen Bausteins in den Februar-Podcast. Auch interessant für alle, die diese Mindestsumme noch nicht haben, denn mit der richtigen Strategie werden sie sie irgendwann haben.
Die Investorenreisen stehen natürlich allen Wohlstandsbildnern zur Verfügung. Die erste im März ist schon ausgebucht, und ich freue mich, dass immer mehr das nicht als Aufwand, sondern als Vergnügen und finanzielle Bildung betrachten.
Neue Investments
An neuen Investments wird es im Juni eines geben, so ist es zumindest geplant, das sich gut in eine Club Deal-Kaskade einfügen würde. Dann bin ich an einer neuen Agrikultur-Wertschöpfungskette dran, in die ich schon selbst investiert habe. Aber ob das etwas ist für die Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner, das muss ich noch mit diversen Reisen und Gesprächen mit den Emittenten prüfen. Ich werde berichten.
Ausschüttungen
Ausschüttungen dürfte es ziemlich gesichert aus allen Säulen heraus geben. Aber besonders auf die Rückführung mit erklecklichem Gewinn eines früheren Club Deals freue ich mich, denn das gibt die Gelegenheit zur direkten Überführung des Geldes in 1-2 neue Gelegenheiten, um das Momentum aufrecht zu erhalten.
Podcast-Jubiläum
Eine Kleinigkeit und weniger bedeutsam, aber erwähnenswert, ist bald der 100. Wohlstandsbildner-Podcast demnächst. Da viele von den Dingern, gerade in der Anfangszeit, länger gehen als eine Stunde, kommt da richtig viel Wohlstandsbildung zum Hören zusammen. Unter den 50 besten Fortbildungspodcasts in Deutschland befinden wir uns schon, derzeit auf Platz 18. Link des Rankings siehe Shownotes.
Ich bin da zurückgefallen von Platz 9 auf 18, und der Grund dafür ist einfach: Damals habe ich einen Podcast pro Woche gemacht, teils noch öfter. Und eine hohe Frequenz wird belohnt, Qualität spielt da oft weniger eine Rolle. Ein Mal im Monat ist allen Rankingplattformen zu wenig, daher ist Platz 18 für mich allemal aller Ehren wert.
Fazit
Soweit für dieses Jahr unser Überblick und Vorausblick. Wir wandern in eine Zeit hinein, die uns mit immer mehr Disruptionen entweder begeistern oder erschrecken wird. Wer das wie erlebt, hängt davon ab, wie sehr er für Veränderungen offen ist.
Mit der Verlängerung unseres Lebens und mit der unüberschaubaren Zunahme reizvoller technologischer Möglichkeiten wird sich jeder von uns entscheiden müssen, wie er mit dieser Art von Fülle umgeht. Wer dem Trend unterliegt, alles mitnehmen und über alles genau Bescheid wissen zu müssen, um ja nichts zu verpassen, der wird schnell einen Arzt für Körper und Psyche benötigen, vermute ich.
Die Kunst wird darin liegen, Nein sagen zu können, und das immer öfter, weil uns das Leben viel mehr anbieten wird, als wir verkraften können. Umso wichtiger ist, eine Strategie zu haben; denn wer die hat, weiß sofort, was er alles nicht will, weil er es nicht braucht, wenn es nicht zu seiner Strategie passt. Er muss dann gar nicht mehr Nein sagen, weil das vorher die Strategie für ihn getan hat. Das ist ja auch der Wert der Säulen-Strategie eines Wohlstandsbildners: Sie ist die Instanz, die vor- und aussortiert, Ja und Nein sagt.
Eine Strategie mit Aussortierfunktion fürs ganze Leben einzurichten, ist also sehr empfehlenswert. Ich habe übrigens eine Idee für so eine Strategie, die so einfach und so effektiv ist wie die Säulenstrategie. Mehr dazu in einem der kommenden Newsletter und Podcasts in diesem Jahr.
Ich freu mich jedenfalls und empfinde es als Privileg, in der jetzigen Zeit leben zu dürfen, die eine noch größere Aufbruchsstimmung in sich trägt als die industrielle Revolution vor knapp 250 Jahren.
Vielleicht geht es dir ja auch so. Es grüßt dich ganz herzlich und zukunftsgewiss
Andreas, der Wohlstandsbildner. Denn Wohlstand ist nicht nur eine Frage des Kontostands, sondern auch des inneren Gleichgewichts und der Fähigkeit, Wesentliches und Unwichtiges unterscheiden zu können.