#36 Über Wirtschaftsjournalisten, Medien für finanzielle Bildung und Vermögensverwaltungen

Wirtschaftsjournalismus kreiert Überschriften für Wohlstandsbildner-Seminare

Zum feierlichen Auftakt für diesen Podcast zitiere ich ein paar Zeilen von Gabor Steingart, entnommen seinem Morning Briefing, erschienen am 08. April 2021. Die Art von Journalismus, wie sie Steingart und sein Team zelebriert und seine Plattform The Pioneer empfehle ich ja seit Längerem schon, doch was ich da gelesen habe, das waren selten gehörte, schöne Klänge für ein Investorenohr, in Worten komponiert von Journalisten! Es zeigt, dass kritischer Wirtschaftsjournalismus die Themen Wohlstand und Vermögensaufbau weit mehr durchdringen kann, als es der Großteil unserer heutigen Politiker tut. Ich zitiere:

 

„Die politische Linke will die Armen nicht reich, sondern die Reichen ärmer machen. Deshalb fordern SPD, Grüne und die Linkspartei im Chor eine Vermögensteuer und die Heraufsetzung der Einkommensteuer.

Doch wer die Reichtumsdynamik nicht nur beklagen, sondern für die Gesellschaft fruchtbar machen will, muss sie verstehen. Denn das Vermögen von morgen beginnt in aller Regel mit dem aufgestauten Konsum von heute.

Als Investor zu immer neuem Wachstum in der Welt der Vermögenden

Sobald der Sparer sein trauriges Dasein als Sparer überwindet– das durch die Einführung des Verwahrgeldes von traurig auf trostlos umgeschaltet hat – und nunmehr als Investor die Bühne betritt, wirkt jene geheimnisvolle Kraft, die der Weltwirtschaft und zugleich jedem Vermögenden zu immer neuem Wachstum verhilft.“

Darf ich den letzten Absatz nochmals wiederholen? Ich reduziere ihn auf den Kernsatz, den ich als neue Überschrift für das Wohlstandsbildner-Finanzseminar verwenden könnte:

„Sobald der Sparer sein trauriges Dasein als Sparer überwindet und nunmehr als Investor die Bühne betritt, wirkt jene geheimnisvolle Kraft, die der Weltwirtschaft und zugleich jedem Vermögenden zu immer neuem Wachstum verhilft.“

Das ist schon toll und hallt lange nach. Doch es geht in diesem Morning Briefing noch weiter mit 4 Möglichkeiten, die Gabor Steingart auflistet, um von den Urkräften des Kapitalismus zu profitieren, wie er es ausdrückt, ausdrücklich auch den Nicht-Milliardären empfohlen. Ich beschränke mich dabei auf die 3. Möglichkeit: In der verweist Steingart wiederum mehrfach auf Dinge, die Teilnehmer des Seminars kennengelernt und im besten Fall noch in Erinnerung haben. Mein Motto „Nicht bei der Bank, sondern wie die Bank investieren“ ist eines davon, und dann tritt doch tatsächlich eine alte Bekannte auf die Bühne, deutlich über 100 Milliarden Euro Eigenkapital schwer. Ich zitiere:

„Statt die niedrig verzinsten Kapitalanlagen zum Beispiel einer Allianz Versicherung zu zeichnen, würde es mehr Sinn ergeben, sich an der Allianz SE selbst zu beteiligen. Die Gesellschaft performt qua definitionem besser als ihre Produkte, weil der Allianz-Investor anteilig am Gewinn der Gesellschaft beteiligt wird. Wäre die Ausgangssumme im Jahr 2010 in die Aktien der Allianz SE geflossen, hätte sich das Sparvermögen um rund 147 Prozent erhöht und würde nun 2,36 Billionen Euro betragen.“

Der deutsche Weg der Sparer führt garantiert zu Verlusten

Da ist eine Menge Wohlstandsbildung drin, wie sie von institutionellen Investoren verstanden und gelebt wird und deshalb auch von Wohlstandsbildnern, wenn auch mit kleineren Summen. Gerne auch diese Zeilen nochmal zurückspulen, wirken lassen, genießen und verinnerlichen, wenn ich zu schnell zitiert haben sollte. Aber Gabor Steingart war auch damit noch nicht fertig, und er gab seinem Hochamt finanzieller Bildung mit einem Schlusswort den eigenen Segen. Ich zitiere ihn auch hier:

„Fazit: Es gibt viele Wege, sein Geld zu verlieren. Der Weg, den Millionen deutsche Sparer gewählt haben, ist der sicherste. Für eine Trendumkehr müssten die Koordinaten im politischen Navigationssystem allerdings radikal geändert werden: Die privaten Vermögen wären nicht mehr der Feind, den es durch hohe Steuern zu dezimieren gilt, sondern das gelobte Ziel, das man gemeinsam ansteuern müsste. Die Mitte der Gesellschaft würde prosperieren und nicht erodieren. Der Vermögende wäre nicht mehr der andere, sondern man selbst.“

„Der Vermögende wäre nicht mehr der andere, sondern man selbst.“ Könnte auch eine schöne Überschrift des Seminars sein. Meine ausdrückliche Empfehlung also besonders für dieses Morning Briefing, das ihr im Internet sofort findet, wenn ihr eingebt „Steingart Die große Wertvernichtung“. Dann sollte als erstes Suchergebnis The Pioneer auftauchen.

Unsere weiteren Themen heute: Zuerst ein kleiner Nachtrag zu einem der letzten Podcasts, in dem mir der Schöpfer eines Zitats nicht eingefallen war. Wohlstandsbildner Christian hat mir hierzu Patrick geschrieben:

„Andreas hat in seinem Podcast 35 das Zitat „Eine Sache mit Humor zu betrachten heißt nicht, ihr den Ernst zu nehmen“ gebracht und den Verfasser nicht mehr gefunden. Es war Peter Bamm (eigentlich Curt Emmrich;) ein deutscher Schiffsarzt, Chirurg, Journalist und Schriftsteller.“
Danke für den Hinweis, Christian, wobei mir der Name noch immer nichts sagt. Aber wenn das Zitat von ihm ist, soll ihm die Ehre gebühren.

Und nun, liebe Podcast-Hörerin, lieber Podcast-Hörer, lass mich auf zwei Erlebnisse eingehen. Ich will über Eindrücke sprechen, die mir nun zum wiederholten Mal begegnet sind; das kann dir vielleicht die eine oder andere Antwort geben auf Fragen, bevor sie sich dir stellen. Ich rede hier über eine Hörerzuschrift zum letzten Podcast und ich rede über das Thema „Was hat eine Vermögensverwaltung mit Vermögensaufbau zu tun?“.

Seminar zur Wohlstandsbildung

Hat ein Wohlstandsbildner mediale Fähigkeiten? Die zwei Perspektiven einer einzigen Antwort

Zuerst zum letzten Podcast, zu dem mir einige geschrieben haben wegen dieser Sache mit dem Sterben und dem Tod. Danke dafür an dieser Stelle. Diese Sache also scheint in einigen etwas berührt zu haben, das Fragen aufwirft. Das klang dann so:

„Ist schon immer wieder überraschend, das Spektrum deiner Podcasts, und zwischen Geld und Tod hin- und herzuspringen ist nicht alltäglich. Habe ich aber richtig herausgehört, dass du dich mit deinem Nahtoderlebnis jetzt schon so ein bisschen wie ein Medium siehst?“

Darauf will ich antworten, aber nicht als ein Mensch, sondern als zwei Menschen. Lass mich hier zwei Perspektiven und Rollen, die ich regelmäßig einnehme, unterscheiden: nämlich die des Wohlstandsbildners Andreas Ogger und des Privatmenschen Andreas Ogger. Ich versuche zwar, diese beiden so deckungsgleich wie möglich zu halten, allein, es kann mir nicht immer gelingen. Das heißt aber nicht, dass sich eine der Sichtweisen der anderen widerspricht oder das heißt schon gar nicht, dass ich eine Sichtweise nur vorgebe und die andere ist die eigentlich richtige.
Einfaches Beispiel dazu aus der Wohlstandsbildner-Arbeit, das ist die Frage an mich: „Andreas, ich habe eine Riester-Rente. Soll ich die kündigen?“

Eine Riester-Rente kündigen? Was der Wohlstandsbildner antworten würde

Bei dieser Frage stehen Wohlstandsbildner und Privatmensch im Widerstreit zueinander.
Als Wohlstandsbildner muss ich hier sagen, dass ich nicht befugt bin, das Produkt einer Altersvorsorge plattzumachen im Tausch gegen eine unternehmerische Beteiligung. Und das ist auch absolut meine Meinung als Berater im Sinne der Gesetze: dass eine Altersvorsorge pauschal nicht gekündigt werden sollte, denn ich habe keinen Ersatz für etwas, das das Etikett „Altersvorsorge“ tragen darf. Das ist einfach wahr und ehrlich.

Ich habe keinerlei Alternativen zu einer Altersvorsorge, weil meine Strategie nicht das Ziel hat, fürs Alter vorzusorgen. Ich bin Investor und immer auf der Suche nach plausiblen Wertschöpfungsketten, und das ist eine völlig andere Welt als die Welt der Altersvorsorgen.

Der Privatmensch Andreas Ogger würde eher einfache Worte verwenden und sagen, „Altersvorsorge und Riester-Rente ist Mist“. Doch ich muss aufpassen, meine beiden Rollen nicht zu verwechseln, und wenn ich als Wohlstandsbildner gefragt werden, darf ich auch nur als solcher antworten.

Der direkte Zugriff zum Datenspeicher finanzieller Bildung

Damit nun zu der Frage „Habe ich jetzt aber richtig herausgehört, dass du dich mit deinem Nahtoderlebnis jetzt schon so ein bisschen wie ein Medium siehst?“
Der Wohlstandsbildner in mir antwortet im Brustton seiner Überzeugung: „Nein, ich bin kein Medium. Ich halte allerdings Zustände für möglich, die einem Menschen einen direkteren Zugang zu seinem Unterbewusstsein erlauben und damit auch einen direkteren Zugriff auf sein über die Jahrzehnte angesammeltes und gespeichertes Wissen. Meine Vermutung ist, dass die völlige Ausschaltung meines Verstandes in diesen 27 Minuten Nahtodsituation so einem unmittelbaren Zugriff dienlich war. Doch ich empfehle das nicht nachzuahmen; es gibt genug Techniken, mit denen man auch ziemlich tief in den eigenen Datenspeicher kommt, ohne fast sterben zu müssen.“

So, das sagt der Wohlstandsbildner dazu, und er glaubt das auch, weil er für ihn wahr ist und ehrlich. Sollte ich nun aber diese Frage als Privatmensch Andreas Ogger beantworten, dann würde ich es wagen ein bisschen philosophisch zu werden:

Informationsflash zwischen Leben und Tod

„Der Begriff „Medium“ für Menschen, die Wissen oder sogar Weisheit weiterleiten, der ist ja schwer belegt; da steckt viel Räucherstäbchen-Esoterik drin. Dabei kommt das Wort „esoterisch“ vom Altgriechischen und heißt mal nichts weiter als „innerlich“.  Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich in einem Zwischenreich gelandet bin, das nicht mehr Leben bei Bewusstsein und noch nicht Hirntod war, dann war das schon eine sehr innerliche Erfahrung, wo womöglich nur esoterisch gefärbte Sprache hinkommt.

Für mich war einfach nur auffällig: Dieses Zwischenreich hat einen ganz schön geistigen Flash mit sich gebracht; doch vielleicht war das auch den Medikamenten geschuldet, so genau weiß ich das nicht. Ich jedenfalls war begeistert von der Durchlässigkeit für Informationen, von denen mir viele als neu und teils überraschend vorgekommen sind. Doch wo die jetzt hergekommen sind, das wäre rein spekulativ.“ Aber eine kleine, persönliche und ganz schön medial-esoterisch angehauchte Schlussbemerkung würde ich als Privatmensch noch hinzufügen, nämlich: „Vielleicht ist gar nicht die Frage, ob wir alle ein Medium sind. Vielleicht ist nur die Frage, ob wir das wissen und erfahren wollen?“

Viel Schatten, wenig Licht bei Vermögensverwaltungen

Nun zum zweiten Thema, das mir in letzter Zeit häufiger auf den Tisch fällt, wenn es mindestens um höhere 6-stellige, eher 7-stellige Summen geht, ja, das hat wirklich zugenommen in den letzten 3-4 Jahren: Patrick hat mit einem schlauen, aufgeschlossenen jungen Mann gesprochen, der mein Finanzseminar Ende 2020 besucht hat, wenn auch die Online-Variante möglich war. Die Idee der ganzen Wohlstandsbildnerei hat ihn dann nicht mehr losgelassen; dabei geht es schon auch um seinen eigenen Vermögensaufbau mit den eher überschaubaren Geldmitteln, die er zurzeit hat. Was ihn mindestens so sehr beschäftigt, ist das Geld seiner Familie! Denn die hat ihn mit ihren weitaus größeren Geldmengen klugerweise schon zu Lebzeiten eingebunden über die finanziellen Entscheidungen, was mit diesem Geld gemacht wird.

Was wurde bisher damit gemacht? Es wurde eine Vermögensverwaltung angeheuert. Je nachdem, wie tief das Geld jetzt dort verbuddelt wurde, ist es nur unter großen Verlusten wieder rauszuholen, so zumindest meine Erfahrung. Verluste bis 25% würde mich dabei persönlich überhaupt nicht schrecken, aber viele wollen für eine erst kürzlich getroffene Entscheidung nicht so viel Geld zahlen.

Es gibt sie: die Weizenkörner unter viel Streu

Reden wir also mal über Vermögensverwaltungen, einem Thema, das wie ziemlich vieles in der Finanzwelt aus wenig Licht und viel Schatten besteht.
Das mit dem Licht ist schnell erzählt: Mein Creme de la Creme-Prinzip der legendären 4% Exzellenz, egal in welchem Lebensbereich, das gibt es sicher auch hier. Ja, es gibt Vermögensverwaltungen mit einer top Performance. Das Problem sind eben die 4%: Wenn man durch Versuch und Irrtum diese 4% finden will, hat man mit 96% Krücken in diesem Segment mitunter viel Geld verloren. Das können auch die 4% der Profis nicht so schnell wieder reinholen.

Mit einer guten Grundlage an finanzieller Bildung ließe sich die Versuch-und-Irrtum-Quote ohne Zweifel drücken, nur stellt sich dann die Frage: Braucht man überhaupt noch eine Vermögensverwaltung, wenn man selbst Bescheid weiß, was all diese Verwaltungen eigentlich machen? Nämlich in Aktien gehen, natürlich mit einer am Verkaufstisch als hoch komplex angepriesenen Fundamentalanalyse der Charts angepriesen, was beeindruckend aussehen soll, aber absoluter Mumpitz ist für den, der sich ein wenig mit der Börse auskennt. Aber die sitzen ja nicht an Verkaufstischen in Räumen von Vermögenverwaltungen.

Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen – Die Langweilerleier der Vergangenheit

Wie gesagt – ich frotzele hier nicht gegen die Exzellenz der 4% und auch nicht gegen die restlichen 16%, die nichts Überragendes, aber Vorzeigbares zustande bringen. Ich frotzele gegen die 60% Durchschnitt bis hinunter zu den 20% Grottenschlechtigkeit. Aha, sie gehen in Aktien. (Gähnen) Nur Blue Chips, Amazon, Google, Tesla auch, Daimler, VW ist wieder am Kommen. Verzeihung, diese Leier der letzten 45 Jahre von sog. Finanzprofis belegt mich sofort mit einer bleiernden Müdigkeit. Da frage ich mich: Mit einem Depot für 7 Euro kann ich diese Dinger doch selbst kaufen?

Nein, dann kommen Anleihen dazu. Anleihen in Minuszinszeiten? 1,3 % auf zehn Jahre? Boah, da weiß man, was man hat. Aber nein, Herr Ogger, Sie haben noch Edelmetallvergessen, Rohstoffe und den Devisenhandel, denn mit der Norwegischen Krone und dem Schweizer Franken können Sie nicht viel falsch machen.

Da kann ich mir nur die Augen reiben: Diese Vermögensverwaltungen machen es keinen Deut kreativer als die Lebensversicherungen und Banken: 20% der Anlegergelder landen in spekulativen Märkten, die für Rendite sorgen sollen, 80% landen dort, wo ihnen nicht viel passieren kann, aber von vorneherein auch klar ist: Laufende Erträge gibt es keine, Kosten gibt es auf jeden Fall und mit ein bisschen Glück bleibt beim Verkauf des Ganzen irgendwann ein bisschen Gewinn übrig.

Wenn sogar ein Wirtschaftsjournalist, der in seinem Wissen viel breiter aufgestellt sein muss als ein Anlageexperte, der 9 Stunden nur Anlagen analysiert, wenn so ein Journalist von dem Vorzug direkter Beteiligungen spricht, die einen Anteil an den Gewinnen eines Unternehmens versprechen – warum erzählen Vermögensverwaltungen noch immer von einer Investorenwelt, in der völlig die Zeit stehengeblieben sein muss?

Seltsame Informationspolitik, wenn Verluste erwirtschaftet werden

Nun, das ist aber nicht da einzige Gschmäckle, wie der Schwabe sagt. Was ich auch häufig beobachten durfte: Die Herren der Geldschöpfung in diesen Vermögensverwaltungen informieren zuverlässig, wenn es in die richtige Richtung geht – wohl in der Hoffnung, dass Erfolgserlebnisse die Geldbeutel nochmals öffnen. Rutscht es aber in die falsche Richtung, dann kommen die Reportings plötzlich spärlicher, und dann wird gern auch mal mit verkackeiernden Kennzahlen operiert, die keine Kennzahlen sind, z. B. mit dem Begriff „Durchschnittsrenditen“. Da verweise ich gern auf ein Video auf der Wohlstandsbildner-Medienseite unter dem Titel „Finanzsprech durchschauen: 25% Durchschnittsrendite bei Geldanlagen, aber NULL Gewinn.“

Ach, diese Vermögensverwaltungen, dabei sind sie doch eigentlich ehrlich: Sie verwaltendoch nur Geld. Aber dafür nehmen sie halt ganz schön viel Geld.

Die Investment Ratio – Unverzichtbare Kennzahl im Investorenkurs für Wohlstandsbildner

Und dann ist da die Frage der sog. Investment Ratio, die leider kaum ins Visier genommen wird. Diese unverzichtbare Kennzahl bei der Prüfung von Emittenten und deren Kosten, diese Kennzahl mitmystischer Faszination für Investoren, diese Kennzahl werde ich hier jetzt nicht besprechen, so goldenes Pulver mag ich nicht verschießen, denn: Achtung, jetzt es folgt eine Werbeeinblendung der Partei „Wohlstandsbildung für Selbstdenker“:

Diese Kennzahl ist Teil der Videos im „Investorenkurs für Wohlstandsbildner“!
Ja, ich habe schon über den Kurs gesprochen, der mich seit einigen Monaten beschäftigt. Ich habe noch vor Wochen von vielleicht 20 Videos fantasiert, maximal, und dann sind die Grundlagen für einen tieferen Blick in die Finanz- und Investorenwelt gelegt. Wie konnte ich nur so danebenliegen? Es steht zu befürchten, dass es am Ende über 40 Videos werden. Woher diese Fülle? Weil das Thema einfach viel hergibt, und ich mich gerne von den Ideen leiten lassen, die oft erst während des Entstehungsprozesses auftauchen.

Dann kommen halt so viele Videos zusammen, und nicht wenige haben mehr als 10 Minuten. Das werden also ein paar Stunden Wohlstandsbildung. Ist das jetzt ein Geschenk, eine Chance oder eine Zumutung?

Wir werden es erleben. Ich habe da jedenfalls eine Menge Zeugs hineingepackt, das ich auf noch keinem einzigen Finanzseminar erklärt habe, vielleicht angedeutet, aber nicht so ausgeführt mit Folien zu jedem Thema. Tja, und in einem dieser Videos, mit dessen Skripte ich mich demnächst fast eine Woche in ein Aufnahmestudio verziehe, in so einem Video habe ich ausführlich über die Investment Ratio gesprochen.

Vermögensverwaltungen nehmen Geld fürs Verwalten, nicht für den Erfolg

Ok, Werbeeinblendung ist geschlossen, weiter im Text mit Vermögensverwaltungen. Viele werden ja blass, wenn sie sich als Anleger vergegenwärtigen, wie viel Geld sie von ihrem Geld an die Jungs Jahr für Jahr abdrücken, egal, ob das Portfolio im Wert steigt oder nicht. Das ist neben der Investment Ratio eben das Problem: Vermögensverwaltungen nehmen Geld dafür, dass sie irgendetwas tun, sie nennen es verwalten, was eigentlich gar nichts bedeutet. Mir wäre viel lieber, sie würden Geld nehmen für Ergebnisse! D. h. sie bekommen gerne ein paar Weichkosten vorneweg bezahlt für die Einrichtung des Portfolios, doch dann entlohne ich sie lieber fürstlich mit einer dicken Beteiligung am Gewinn, wenn sie denn einen erwirtschaftet haben.

Ihr wisst es längst aus den anderen Podcasts: Mir ist der Aufwand, die Leistung hinter einer Arbeit wurscht; ich wünsche mir ein Ergebnis, und das möglichst effektiv, effizient, elegant und ethisch. Und wer Ergebnisse liefert, soll richtig gut bezahlt werden. Aber diese Jahresgebühren gehen gar nicht fürs Herumschieben von Aktien, die dann noch schlechter performen als die Märkte.

Und dann ist da ja noch das Damoklesschwert der Investment Ratio, grauenhaft, furchterregend, pures Entsetzen schürend, wenn ich mir eine Investment Ratio vorstelle von vielleicht 47% nach 3 Jahren, ziehe mir als Vermögensverwaltung aber Geld für ein ganz anderes Verhältnis. Für mich ist das Betrug, wie er auch von nicht wenigen Fonds begangen wird.

Spotlight Nr. 7 eines lebendigen Portfolios – Worum es für Investoren im Kern geht

Doch weißt du, geduldig lauschender Podcast-Fan, was mich dann aber doch bis ins Mark hinein gefreut hat? In dem Bericht, den mir Patrick per Sprachnachricht hat zukommen lassen über sein Gespräch mit dem jungen, aufgeweckten Investorenfreund, da war das zu hören:
Die Eltern sind auch deshalb mit der Vermögensverwaltung nicht so glücklich, weil sie dazu keinen inneren Draht, keine Verbindung, keine Begeisterung dafür haben, sprich: Sie fühlen sich mit ihrem Geld nicht verbunden.

Pures Spotlight Nr. 7 erklingt da eines lebendigen, ausgewogenen Portfolios. Habt ihr dieses hochschwingende und tiefgreifende Kriterium eines stabilen, erfolgreichen Portfolios noch in Erinnerung? Da spüren diese wackeren Eltern etwas, was sie vielleicht noch gar nicht genau in Wort packen könnten, was aber DER Faktor ist, warum unsere Finanzwelt so völlig aus den Fugen geraten ist: Weil zu viele Menschen mit einem Dollarzeichen im Auge und mit Blei im Herzen überhaupt nicht verbunden sind mit dem, was ihr Geld macht. Sie setzen andere dafür ein, sie setzen Banken, Versicherungen, Blackrock oder kleinere Vermögensverwaltungen ein, damit die was mit ihrem Geld machen. Sie selbst sind nur der Geldverleiher, und je weniger der sich einmischst, desto besser.

Ich war nicht anwesend bei dem Gespräch von Patrick mit dem Wohlstandsbildner-Freund, daher waren das jetzt alles meine eigenen Worte und vielleicht habe ich das eine oder andere nicht ganz zutreffend gedeutet. Vielleicht erfahre ich das später einmal in einem persönlichen Gespräch mit der Familie.

Das war jetzt Folge Nr. 17 dieser Hamsterrad-Reihe, und wenn ich wie immer schonungslos ehrlich gegenüber mir selbst sein will, dann ging es heute eigentlich nicht um Hamsterräder. Aber ich wollte all da hier halt unbedingt jetzt erzählen, und deshalb muss der Exorzist nochmal mindestens eine Woche auf seinen großen Auftritt warten. Aber er kommt. Er schwingt hinter der Bühne schon sein Weihwasserpendel ganz aufgeregt herum und ich höre ihn die Beschwörungsformeln repetieren, um bald die vom rechten Finanzpfad abgekommenen Schafe vom Teufel zu befreien, dem Teufel der Maßlosigkeit überdurchschnittlicher Renditen, die so gefährlich sind für die vom heiligen Finanzstrahl ergriffene Gemeinde der Banken und Versicherungen.

Bis dahin dir und euch eine gesegnete Zeit, salut!

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